Spannung in der DRM

"In der Eifel brennt der Asphalt"

Die Situation an der DRM-Spitze ist vor der Eifel-Rallye besonders spannend. Peter Corazza liegt nur noch knapp vor Verfolger Hermann Gaßner.

<strong>UNTER DRUCK:</strong> Peter Corazza will in der Eifel seine DRM-Führung verteidigen

„Eins ist sicher: in der Eifel brennt der Asphalt“, sagt Peter Corazza mit einem Blick auf die stark besetzte Starterliste. „Auch wenn wir bei der Eifel-Rallye in erster Linie die Meisterschaftssituation im Blick haben, muss man bei diesem Starterfeld vom Start weg voll attackieren, und dann versuchen, den Anschluss zu halten.“ Den Konter der versammelten Konkurrenz erwartet er mit einem frisch revidierten Einsatzfahrzeug, denn vor dem fünften DRM-Lauf wurde der schon leicht angejahrte Evo-7-Lancer sorgfältig gewartet. „Das war dringend notwendig“, beschreibt der Sachse. „Wir haben bei einer Testfahrt noch einen beginnenden Schaden am Turbolader festgestellt. Den haben wir komplett ausgetauscht, sonst wäre der Einsatz in der Eifel wohl in die Hose gegangen.“

 

Bei der Frage nach seinen Favoriten hat Corazza vor allem die Konkurrenten aus der DRM im Visier: „So wie der junge Hermann Gaßner gerade drauf ist, fährt der sicherlich wieder vorneweg“, glaubt der Fahrsicherheitsinstruktor und kürt den (gleichnamigen) Vater des Tabellenzweiten und amtierenden DRM-Champion Hermann Gaßner gleich zum Mitfavoriten: „Er wird sicherlich alles daransetzten, Schützenhilfe zu leisten.“ Zumal Vater Gaßner, der bereits seit Saisonbeginn mit dem Handling und der Technik seines neuen Mitsubishi Lancer Evo X haderte, nachgelegt hat. Er möchte mit seinem ebenfalls frisch nachgerüsteten Boliden endlich wieder in der DRM-Spitze mitmischen. Und noch einen weiteren Hauptkonkurrenten sieht Corazza: „Olaf Dobberkau. Den muss man bei trockenem Wetter auch ganz oben auf der Rechnung haben.“

 

Keine Frage, der Schleusinger konnte mit Co-Pilotin Alexandra König im Porsche 911 die AvD-Sachsen-Rallye gewinnen und damit Boden im Meisterschaftskampf gut machen. Auch er verspricht den Fans „einen heißen Kampf in der Eifel“, und wird von allen DRM-Piloten vor der Rallye wohl am intensivsten die Wetterberichte lesen. „Einen Podiumsplatz habe ich schon im Blick. Alles, was besser ist, nehme ich natürlich auch gerne. Es darf halt nur nicht nass werden. Schon ein kurzes Gewitter kann uns das Resultat im wahrsten Sinne des Wortes verhageln.“ Trockene Pisten vorausgesetzt, sieht der Publikumsliebling gute Chancen für den heckgetriebenen GT. „Die neuen Prüfungen in der Eifel kommen uns sehr entgegen. Schon vor zwei Jahren, als die WP Demerath erstmals gefahren wurde, waren wir ganz vorne dabei. Auf den reinen Asphalt-WPs brauche ich einen Vorsprung von rund 25 Sekunden auf die Allradler, bevor es in die WP ’Lehwald’ mit dem Schotterstück geht – dann könnte es am Ende reichen.“

 

Auch die Tabellendritten und amtierenden Vize-Meister Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer haben die vergangenen Wochen zu intensiver Vorbereitung genutzt. „Wir konnten 30 Kilogramm Gewicht aus unserem Subaru Impreza entfernen und haben von Hankook verbesserte Reifen bekommen, das sollte uns weiter nach vorne bringen“, erklärt der Stuttgarter. Dennoch fährt Wallenwein nicht ohne ein mulmiges Gefühl in der Magengegend nach Daun: „Die wunderschönen Prüfungen in der Vulkaneifel sind nicht unser Pflaster. In den letzten zwei Jahren hab ich einfach kein gutes Ergebnis zusammengefahren. Aber diesmal sind die Voraussetzungen positiv, ich muss es jetzt nur noch umsetzen.“

 

Für eine Extraportion Spannung sorgen in der Eifel die starken internationalen Gaststarter. So tritt der Belgier Bruno Thiry, Zwei-Liter-Weltmeister von 1993 und Europameister von 2003, in einem Citroën C2R2 max an. „Ihn sollte man bei dieser anspruchsvollen Veranstaltung auf der Rechnung haben“, weiß DRM-Vizechampion Wallenwein. „Ich habe Thiry einmal in Luxemburg als Gegner erlebt und kann nur eines sagen: Der ist sauschnell.“ Schon „Stammgäste“ bei der Eifel-Rallye sind außerdem Aaron Burkart und Co-Pilot Michael Kölbach. Ihren Suzuki Swift S1600 bringen sie diesmal als amtierende Vize-Weltmeister der Junior-Weltmeisterschaft an den Start. Ebenfalls dabei ist der saarländische Youngster Patrik Anglade, der derzeit die Ford-Fiesta-Trophy anführt, die bei Rallye-WM-Läufen ausgetragen wird. Er wird von seinem britischen Trophy-Kollegen Harry Hunt begleitet. Zusätzliche starke Konkurrenten kommen außerdem aus der Luxemburger Meisterschaft, der Euro-Rallye-Trophäe und dem HJS-Diesel Masters.

« zurück