Die Vorentscheidung zu Gunsten von Felix Herbold fiel bereits am Mittag, als sich der Schotteranteil auf den Prüfungen deutlich erhöhte. Zusammen mit Co Michael Kölbach spielte der Ford-Pilot die Allradvorteile seines Fiesta S2000 souverän aus und setzte sich vorentscheidend von der Konkurrenz ab. Mit der letzten Bestzeit der Rallye setzte Herbold das i-Tüpfelchen auf ein gelungenes Wochenende und wiederholt seinen Vorjahressieg in Hessen.
"Es waren einfach tolle Prüfungen hier in Hessen, schön das es auch in diesem Jahr wieder geklappt hat. Ohne eine Schramme am Auto sind wir im Ziel, es lief einfach alles nach Plan", freute sich Herbold im Ziel und übernahm mit seinem zweiten Saisonerfolg auch die Führung in der Meisterschaft.
Spannender ging es am Nachmittag im Duell um den zweiten Rang zu. Mark Wallenwein konnte ähnlich wie Herbold auf den Allradvorteil seines Skoda Fabia S2000 setzen und schob sich immer näher an Ruben Zeltner heran. Der Porsche-Pilot musste sein ganz Können aufbringen, um sich gegen den heranstürmenden Konkurrenten zur Wehr setzen. Mit 13.3 Sekunden hatte Zeltner am Ende die Motorhaube knapp vorn, für Wallenwein blieb diesmal nur der dritte Rang.
"Wir hätten nicht geglaubt, dass es mit dem Porsche hier so gut funktioniert, aber der Schotter war traumhaft, es hat einen Riesenspaß gemacht. Unser Highlight war sicher die erste Prüfung am Morgen, die wir für uns entscheiden konnten", sagte Zeltner.
Nach dem vielen Pech bei den vergangenen Rallyes schien Peter Corazza diesmal das Glück auf seiner Seite zu haben. Mit lediglich zwei Sekunden Vorsprung holte sich der Mitsubishi-Pilot den Sieg in der Division 2 vor Sandro Wallenwein (Subaru) und Hermann Gaßner (Mitsubishi). Kurz vor Schluss musste Corazza noch einmal zittern. Ein Getriebeschaden zu Beginn der vorletzten Prüfung sorgte plötzlich für erhöhten Pulsschlag. Mit letzter Kraft rettete sich Corazza ins Ziel und holte endlich wieder Punkte. "Zum Glück noch gerade so gereicht um vor Sandro zu bleiben. Ich bin unheimlich glücklich über diesen Erfolg", jubelte Corazza.
Die 2WD-Wertung war wie erwartet eine sichere Beute von Christian Riedemann. Im Citroën DS3 R3 fährt der Sulinger auch in Hessen in seiner eigenen Liga und holt den nächsten Saisonsieg. "Der Divisionssieg und der 2WD-Titel sind unser Ziel. Dass wir zudem noch den siebten Gesamtrang erreicht haben, ist einfach super. Mehr ist mit diesem leistungsschwächeren Auto nun einmal nicht möglich. Um so mehr freut es mich, dass wir wieder einige Allradler hinter uns lassen konnten“, sagte Riedemann. Carsten Mohe mühte sich redlich mit seinem seriennahen Renault Megane Schritt zu halten, musste sich aber beim dritten DRM-Saisonlauf mit Rang zwei begnügen: "Wir sind diesmal viel dichter an Christian dran und gut eine Sekunde je Kilometer schneller als zuletzt. Mit einem anderen Fahrwerk und neuen Dämpfern konnten wir das Auto weiterentwickeln."
Insgesamt 25.000 Zuschauer säumten die Strecken im Vogelsberg und sorgten für freudige Mienen bei den Verantwortlichen rund um Friedrich Goldstein. "Wir können sicher ein positives Fazit ziehen", so der Rallyeleiter. "Der Wechsel von Schlitz ist uns zwar nicht leicht gefallen, aber die Möglichkeiten die das Gelände in Alsfeld den Teilnehmern und Teams bietet sind einfach toll. Auch die Resonanz von Fahrern und Fans zu den neuen Prüfungen bestärkt uns darin, dass wir hier den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
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