Wikinger-Rallye nach WP14

Herbold siegt souverän

Ein überragender Felix Herbold bestimmte beim zweiten Lauf zur DRM das Geschehen: Zusammen mit Co-Pilot Michael Kölbach wiederholte er im Ford Fiesta S2000 seinen Vorjahressieg bei der Wikinger-Rallye.

<strong>SO SEHEN SIEGER AUS:</strong> Felix Herbold und Michael Kölbach gewinnen vor Mark Wallenwei/Stephan Kopczyk und Ruben Zeltner/H.Berg

„Es fühlt sich super an, den Sieg vom vergangenen Jahr zu wiederholen“, freute sich Felix Herbold im Ziel der ADAC Wikinger-Rallye. Erst kurz vor dem zweiten Saisonlauf war er aus der Division 3 zurück in den Super2000-Ford gewechselt, mit dem er schon im Vorjahr überzeugen konnte. „Vor zwei Wochen wusste ich noch nicht, ob dieser Einsatz zustande kommt. Ich bin dankbar, dass ich dieses tolle Auto auf den schönen Prüfungen hier in Schleswig-Holstein bewegen durfte.“

 

Herbold konnte schon auf der ersten Prüfung am Freitagabend die Führung übernehmen und verteidigte sie mit einer souveränen Vorstellung bis ins Ziel. Für Mark Wallenwein blieb nur die Verfolgerrolle, die allerdings durch die neue DRM-Gesamtführung versüßt wurde. „Zuletzt habe ich 2010 einmal die DRM-Tabelle angeführt, die Position aber durch einen dummen Fehler verloren. Diesmal möchte ich es besser machen“, resümiert der Youngster. „An Felix war heute einfach nicht vorbeizukommen. Wir hatten anfangs ein paar Probleme mit dem Fabia, die wir noch aussortieren mussten. Dann lief es aber gut - dennoch war heute nicht mehr drin.“

 

Pech hatte der bisherige Spitzenreiter und Bruder des neuen Tabellenführers, Sandro Wallenwein: Der Subaru-Pilot fiel auf der zehnten von 14 WPs aus. Zuvor hatte der amtierende DRM-Champion im stark besetzten Feld lange Zeit die dritte Position verteidigt. „Durch einen blöden Fehler im Aufschrieb waren wir an einer Ecke viel zu schnell“, berichtete der Stuttgarter anschließend. „Wir sind durch’s Gebüsch in einen tiefen Graben und haben dadurch vorne rechts das Rad abgerissen. Der dritte Platz wäre genial gewesen, wichtige Punkte für die Meisterschaft. So ein Mist: Alles passt perfekt, und durch einen kleinen Fehler ist alles aus.“

 

Seinen dritten Platz übernahm in der Folge Ruben Zeltner (Porsche 911 GT3), der zu Beginn der Veranstaltung noch wegen einer falschen Reifenwahl zurückgefallen war und ab Mittag des zweiten Rallyetages mit Bestzeiten aufwartete. „Die Reifenwahl hat uns mächtig Zeit gekostet - trotzdem wären wir hier wohl nicht an den Super-2000-Fahrzeugen vorbeigekommen“, zog Zeltner sein Fazit. Als Gesamtdritter konnte er sich noch vor Brian Madsen/Anja Posorski (Peugeot 207 S2000) platzieren, die als schnellstes Team aus der dänischen Meisterschaft den im Rahmen der Wikinger-Rallye ausgetragenen Auftaktlauf ihres nationalen Championats für sich entschieden.

 

2WD-Wertung: Riedemann nicht zu stoppen

 

Den hervorragenden Eindruck, den die jungen Piloten in der DRM bei der Wikinger-Rallye hinterließen, unterstrich auch der Sieger des 2WD-Wertung, Christian Riedemann (Citroën DS3 R3). Als Gesamt-Sechster konnte er nicht nur zum zweiten Mal in Folge die Wertung der frontgetriebenen Fahrzeug gewinnen, sondern gleichzeitig auch auf den dritten Platz der Meisterschaft vorrücken. Der Sulinger lag mit seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste zeitweise sogar auf der dritten Position, fiel dann aber auf den schnellen Prüfungen in der Region Angeln zurück. Pech dagegen hatte sein schärfster Konkurrent Carsten Mohe. Der Crottendorfer im Renault Mégane RS fiel vorzeitig aus.

 

Im Ziel auf dem Marktplatz von Süderbrarup strahlte der Shootingstar der 2WD-Fraktion in der DRM: „Super - am Anfang der Saison wollte ich eigentlich erstmal nur schauen wie ich zurechtkomme“, so Christian Riedemann. „Spätestens nach dem zweiten Sieg in Folge ist jetzt klar, dass ich auf jeden Fall um den 2WD-Titel kämpfen möchte.“

 

Er kontrollierte das Geschehen in der stark besetzten Division 3 von Beginn an und hielt auch den amtierenden 2WD-Champion Carsten Mohe auf Distanz. „Ich freue mich, dass ich schneller fahren konnte als er“, grinst Riedemann, während Mohe nach einem Ausritt unglücklich ausfiel. „Nach einem Dreher sind wir quer in einen tiefen Acker gerutscht und kamen nicht mehr zurück auf die Straße“, berichtet der Renault-Spezialist aus dem Erzgebirge. „Die Wikinger-Rallye ist eine superschöne Veranstaltung, aber sie bringt uns einfach kein Glück.“ So konnte in der 2WD-Wertung abgesehen von Riedemann an diesem Wochenende kein Team das Tempo der Spitze mitgehen. In der Division 3 lagen hinter Riedemann die Dänen Anders Rygaard/Henrik Skott (Honda Civic R3, 18. Platz) vor Georg Berlandy/Peter Schaaf (Peugeot 207 RC, 22. Platz).

 

Dieselwertung: Griebel erneut vorne

 

Auch bei der Wikinger-Rallye siegte in der Division 6 Marijan Griebel (Opel Astra GTC). Mit Co-Pilot Alexander Rath konnte sich der Polizeikommissar aus dem Saarland wie schon beim Saisonauftakt gegen Björn Mohr/Oliver Becker (Opel Astra GTC) durchsetzen und damit auch die Führung im HJS-Diesel-Rallye-Masters behaupten. Allerdings verspricht das Geschehen in der Selbstzünder-Klasse spannend zu bleiben. „Es war ein heißer Fight mit Marijan“, berichtet der amtierende HJS-Champion Mohr. „Die entscheidenden zehn Sekunden haben wir wohl durch einen Ausrutscher am Samstagmorgen verloren.“

 

Zwischenstand DRM nach 2 von 7 Läufen:

 

1. Wallenwein Mark/Kopczyk 63 

2. Herbold, Felix 60 

3. Riedemann/Vanneste 50 

4. Gaßner/Thannhäuser 48 

5. Wallenwein Sandro/Poschner 40 

6. Dinkel/Heinze 30

6. Griebel/Rath 30

8. Zeltner/ H.Berg 25 

9. Broschart/Piro 24 

9. Mohr/Becker 24 

  

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