Litermont-Rallye

Gaßner verliert Litermont-Krimi

Hermann Gaßner verliert auf der letzten Prüfung durch einen technischen Defekt den sicher geglaubten Litermont-Sieg. Jan Becker staubt ab.

<strong>PECH:</strong> Ein Kupplungsschaden kostete Hermann Gaßner den Sieg bei der Litermont-Rallye

Ein Kupplungsdefekt am Mitsubishi Lancer von Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser beendete die Aufholjagd der Bayern und vereitelte die Chance auf Gaßners dritten Sieg in Folge bei der Veranstaltung des MSC Piesbach. Trotz eines zeitraubenden Reifenschadens am Audi S2 Quattro konnte Carsten Alexy die Führung zur Halbzeit der ADAC Rallye Masters mit nun 68 Punkten verteidigen. Doch die Verfolger rücken auf: Alois Scheidhammer im Opel Astra Diesel und Achim Behrens im Renault Clio rangieren mit je 61 Zählern nun gemeinsam auf dem zweiten Platz.

 

Die 20. ADAC Litermont Rallye war eine große Herausforderung für Mensch und Material. Nur 38 der 56 gestarteten Teams sahen die Zielrampe. An der Spitze tobte der Kampf der Deutschen Meister. Ex-Rallyecross-Champ Jan Becker und der vierfache deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner gaben das Tempo vor. Gaßner allerdings erst mit Verspätung: Auf der ersten WP gab es am neuen Gruppe-N Evo-10-Lancer einen Druckverlust im ‚Umfeld des Turboladers’. Bis zum rettenden Service nach der dritten WP hatte sich der Surheimer schon einen Rückstand von 38,7 Sekunden auf Becker in der Gruppe-A-Version des Mitsubishi-Allradlers eingehandelt. Nach der nächsten Schleife von drei WP schmolz der Rückstand auf 11,4 Sekunden, Becker hatte erst einmal nichts entgegen zu setzen: Nach einem Kontakt mit einem Randstein stand das rechte Hinterrad schief und zwang zu einer etwas verhalteneren Fahrweise.

 

Doch auch nach der Reparatur an Beckers ‚alter Dame’ wie er seinen inzwischen 10-jährigen Lancer liebevoll tituliert, kam Gaßner immer dichter heran und übernahm vor der letzten Prüfung mit 2,4 Sekunden die Führung. Doch schon am Start fiel das Kupplungspedal durch, der Bayer konnte sich nur noch auf Platz zwei ins Ziel retten. Die Enttäuschung stand Gaßner ins Gesicht geschrieben, „es ist nicht zu fassen, bis zum Start der letzten Prüfung gab es keine Anzeichen auf ein Problem mit der Kupplung oder dem Getriebe.“ Strahlende Gesichter dagegen bei Becker und Co Bernhard Ettel: „Gesamtsieg und maximale Punkte: Ein gelungener, wenn auch verspäteter Einstieg in unsere Masters-Saison. So kann es jetzt ruhig weitergehen …“

 

Für Carsten und Michaela Alexy (Audi S2) war der dritte Platz in der Division 1 nach einem Reifenschaden in der vierten WP reine „Schadensbegrenzung’: „Becker und Gengler hätten wir wahrscheinlich nicht schlagen können, aber uns fehlen dadurch wichtige Punkte in der Gesamtwertung.“ Eric Karlsson lag im Audi TT quattro auf dem vierten Gesamtrang, als er kurz vor Schluss aufgeben und ohne Masters-Punkte abreisen musste. Nach einem Reifenschaden und Platz 45 nach der Auftaktprüfung kämpfte sich Rainer Noller im Mitsubishi Lancer wieder bis auf den fünften Gesamtrang nach vorne.Mit einem beeindruckenden Schlussspurt eroberten Achim Behrens / Dirk Schnelle im Renault Clio mit dem vierten Gesamtrang auf der letzten WP den Sieg in der Division 3. Durch den Zusatzzähler für den achten Gesamtrang schoben sie sich auf den zweiten Platz der Masters-Tabelle nach vier von acht Vorläufen.

 

Diesen Platz teilen sie sich mit Alois Scheidhammer / Willi Trautmannsberger, die in ihrem Opel Astra Platz zwei in der Diesel-Division belegten. Durch den Sieg in der Wertung zu den HJS Diesel-Masters schob sich der amtierende ADAC Rallye Junior Cup Champ Konstantin Keil (VW Golf) mit Co Bernd Hosse auch in die Top-Ten der ADAC Masters. Platz acht belegen punktgleich zwei weitere HJS-Selbstzünder: Holger Knöbel, der seinen Opel Astra nach einem Getriebeschaden auf Platz zwei liegend abstellen musste und Wolfgang Ehlhard, der seine erste Diesel-Bestzeit feierte. Ebenfalls auf Platz acht zur Masters-Halbzeit liegen die Berliner Niels Kunze / Michael Schwendy, die im Citroën Saxo VTS diesmal den Vergleich in der Division 6 gegen Nils Heitmann / Daniel Hammerich (VW Polo) für sich entscheiden konnten.

 

Keine Veränderungen gab es an der Spitze des ADAC Rallye Junior Cup. Durch den Ausfall auf der ersten Prüfung vergab Lokalmatador Dominik Port (Suzuki Swift) seine Chance auf die Übernahme der Tabellenspitze. Der 21-jährige Nordhesse Maurice Moufang fuhr mit seiner ersten Bestzeit in den HJS Diesel Masters im BMW 120d in Richtung zweiter Platz bei den ADAC-Youngstern. Doch auch er strandete vorzeitig. Einen gelungenen Einstand feierte der 19-jährige Dominik Fischer. Als Jahresbester der ADAC Rallyeschule 2008 startet er nun in den HJS Diesel Masters. Nach einer überzeugenden Vorstellung im Skoda Fabia RS TDI schob er sich auf den vierten Platz des ADAC Rallye Junior Cup.

 

Der nächste Lauf zu den ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup findet vom 19.-20.6. bei der ADAC Rallye Stemweder Berg statt.

 

ADAC Litermont Rallye 2009
01. Jan Becker / Bernhard Ettel, Mitsubishi Lancer, Div. 1 1:16:10,3
02. Hermann Gaßner / Karin Thannh., Mitsubishi Lancer, Div. 4 + 1:38,4
03. Patrik Gengler / Katja Gengler, Subaru Impreza STI, Div. 1 + 3:38,7
04. Urs Flum / Cornelia Flum, Mitsubishi Lancer, Div. 4 + 5:09,3
05. Rainer Noller / Uwe Walz, Mitsubishi Lancer, Div. 4 + 5:51,1
06. Karlheinz Braun / Edwin Braun, BMW M3, Div. 2 + 7:18,5
07. Uwe Gropp / Harald Korz, Citroën C2R2 max, Div. 5 + 7:27,9
08. Achim Behrens / Dirk Schnelle, Renault Clio, Div. 3 + 7:42,2
09. Michael Bieg / Bernd Birkholz, BMW 320is, Div. 3 + 7:50,1
10. Konstantin Keil / Bernd Hosse, VW Golf TDI, Div. 7 + 8:35,2

 

Zwischenstand nach dem vierten von acht Vorläufen
1. Alexy  68, 2. Behrens  61, 2. Scheidhammer 61, 4. Heitmann 55, 5. Gengler 51, 6. Hohloch 39

 

Die Bilder der Litermont Rallye 2009...

 

« zurück