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Gassner siegt im Oberland

Mit dem Sieg von Hermann Gassner und Siggi Schrankl im Mitsubishi Lancer endete die ADAC Bayern Rallye Oberland in Schongau.

<strong>KLARE SACHE:</strong> Hermann Gassner siegt erneut im Oberland

Gassner übernahm damit auch die Führung nach dem Auftaktlauf zur der neugeschaffenen ADAC Rallye Masters. Den zweiten Platz eroberte sich mit einer furiosen Aufholjagd der Stuttgarter Sandro Wallenwein zusammen mit seinem österreichischen Co-Piloten Pauli Zeitlhofer in einem weiteren Gruppe-A-Lancer. Den Sieg in der Gruppe N und damit den dritten Gesamtrang sicherten sich Florian Auer und Jörg Bastuck im Mitsubishi Lancer.

 

Dauernde Schneefälle vor der Veranstaltung und dann ausgiebige Regenfälle machten die Wertungsprüfungen extrem anspruchsvoll. ?Eine echte Herausforderung," freute sich Gassner, der sich die wenigsten Fehler leistete und letztlich mit dem beruhigenden Vorsprung von 4:13,0 Minuten über die Zielrampe rollte. Mit diesem Erfolg übernahm er auch die Führung im Mitropa Rallye Cup, der ebenfalls im Oberland seinen ersten Saisonlauf austrug.

 

Nach einer falschen Reifenwahl auf den ersten Samstagsprüfungen fiel Sandro Wallenwein zurück. ?Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es am Samstag nochmals so viel schneien würde," so der Stuttgarter, ?und mit den großen Bremssätteln konnten wir nicht die richtigen Räder aufziehen." Nach dem Wechsel der Bremsanlage und der dann möglichen optimalen Reifenwahl fuhr er noch bis auf den zweiten Platz nach vorne.

 

Um den Sieg in der Gruppe N kämpften zwei Youngster in ihren Mitsubishi Lancer. Florian Auer belegte mit Co Jörg Bastuck von Beginn an den zweiten Gesamtplatz hinter Gassner. Beim ersten Durchgang auf Wildsteig verlor er aufgrund seiner späten Startnummer und den dadurch erforderlichen Überholmanövern gut eineinhalb Minuten. Er fiel damit hinter Rudi Hachenberg zurück; beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten im ADAC Rallye Junior Cup. Hachenberg als amtierender Junior Cup Champ musste Auer zwar vorbeilassen, feierte zusammen mit Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen mit dem vierten Gesamtrang aber eine gelungene Premiere im Allradler.

 

Drei Teams aus der Region rund um das Rallyezentrum in Schongau traten an, bei ihrem Heimspiel ein Wörtchen bei der Vergabe der Podiumsplätze mitzureden. Es wurde nichts daraus, und das war schon nach der Auftaktprüfung in Altenstadt am Freitag klar. Maik Steudten (Bernbeuren) rodelte mit Co Thomas Fuchs (Mitsubishi Lancer) in den Schnee und fing sich ebenfalls wie seine Markenkollegen Robert Schilcher/Johann Bußjäger (Wildsteig) mit den dadurch erforderlichen Ausgrabungsarbeiten fünf zusätzliche Minuten. Werner Jetzt (Peiting) blieb im Lancia Delta Integrale 16V zwar auf der Straße, sein Co-Pilot Markus Gerold schickte ihn jedoch eine Runde zu wenig um den Zuschauerrundkurs.

 

So gingen alle drei Teams mit einem ungewollten zusätzlichen Zeitpolster in die Samstags-Etappe. Vom Ende des Feldes kämpften sie sich dann nach vorn. Platz fünf für Schilcher, Patz sieben für Jetzt und der 17. Gesamtrang für Steudten waren dann nicht wirklich das gewünschte Resultat. In der Zwischenzeit stahl dem Trio ein weiteres Lokal-Team die Show. Leonhard Holzer/Andreas Hohenadel aus Peißenberg nutzten die abtrocknenden Strecken und schoben sich im kleinen Opel Corsa kurzfristig bis auf den fünften Gesamtrang nach vorn. Später wurden sie dann wieder bis auf Rang 22 durchgereicht. Robert Schilcher und Werner Jetzt wurden bei ihren Aufholjagden zudem noch durch langsam fahrende Konkurrenten aufgehalten. ?In Wildsteig habe ich sechs Autos überholt und bin dann hinter einem Konvoi von 4 weiteren Teams ins Ziel gefahren, das hat mich über eine Minute gekostet," erklärte Jetzt, ?aber insgesamt bin ich zufrieden und für die Fans war es sicherlich eine tolle Show."

 

Gleich mit der gesamten Familie Wallenwein bekam es Maik Steudten zu tun: Sandro fuhr im Mitsubishi Lancer von der Prüfung am Wildsteig weg und bremste abrupt, als sein jüngerer Bruder Mark ihm entgegenkam. Beim Versuch, die aktuellsten Infos über die WP-Beschaffenheit weiterzugeben, übersah er den hinter ihm fahrenden Steudten, der ihm dann mit blockierenden Reifen ins Heck rutschte. ?Absolut meine Schuld," erklärte Sandro. Doch damit nicht genug: Als Maik Steudten unter dem Fahrzeug nachschaute, was genau an der Frontpartie seines Lancer beschädigt war, stoppte Papa Thomas Wallenwein im Skoda Octavia WRC neben ihm ? und rollte ihm mit dem Reifen über die Fußspitzen.

 

ERGEBNIS ADAC Bayern Rallye Oberland

01. Hermann Gaßner/Siggi Schrankl, Mitsubishi Lancer, 1:24:34,7 Std

02. Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer, Mitsubishi Lancer, + 4:13,0 Min.

03. Florian Auer/Jörg Bastuck, Mitsubishi Lancer, + 4:55,4 Min.

04. Rudi Hachenberg/Kati Wüstenhagen,Mitsubishi Lancer, + 6:38,7

05. Robert Schilcher/Johann Bußjäger, Mitsubishi Lancer, + 6:57,0

06. Jiri Tosovski/Michal Slama, Mitsubishi Lancer, + 8:16,3 Min.

07. Werner Jetzt/Markus Gerold, Lancia Delta Evo, + 9:21,7 Min.

08. Michael Neuschäfer-Rube/Jörg Seitz, Mitsubishi Lancer, + 9:30,7

09. Alberto Turolo/Paola Valmassoi, Mitsubishi Lancer, + 9:43,1Min.

10. Thomas Wallenwein/Marcus Poschner, Skoda Octavia WRC, +10:41,1.

 

Zwischenstand ADAC Rallye Masters nach 1 von 9 Läufen:

1 Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer 1 40

2 Auer F./Bastuck Mitsubishi Lancer 4 32

3 Wallenwein/Zeitlhofer (D/A) Mitsubishi Lancer 1 30

4 Hachenberg/Wüstenhagen Mitsubishi Lancer 4 25

5 Schneppenheim/Grimberg Peugeot 306 S 5 21

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