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Gassner ist neuer Meister

Er hat es geschafft: Mit einer soliden Leistung krönen Hermann Gassner und Co-Pilot Siggi Schrankl ihre Saison 2003 und fahren den Meistertitel ein.

<strong>Meister 2003:</strong> Hermann machte den Sack zu

Eigentlich war die Meisterschaft schon vor dem Start des Finales so gut wie entschieden. Skoda-Pilot Matthias Kahle musste schon auf ein Wunder hoffen, um seinen Titel noch erfolgreich verteidigen zu können. "Aus eigener Kraft hätten wir das nicht mehr geschafft. ", erklärt der Görlitzer und zeigt sich als fairer Verlierer, "Glückwunsch an Hermann für diese Leistung." - Der Gesamtsieg in Straubing dürfte für den Skoda-Piloten dann auch nur ein schwacher Trost sein. "Wir sind auf der letzten Prüfung auf Nummer sicher gegangen, nachdem wir erneute Geräusche von der Lenkung bemerkt hatten. Einen Ausfall wollte ich jetzt nicht mehr riskieren", meinte Kahle weiter.

 

Helle Freude dagegen bei den frisch gebackenen Champions. Seit zehn Jahren fahren Hermann Gassner und Co-Pilot Siggi Schrankl ununterbrochen unter den ersten drei in der deutschen Rallye-Meisterschaft zu finden. Nach dem Titel 1995 krönen die beiden diese Serie jetzt durch den Gewinn ihrer zweiten Meisterschaft. Dabei war es am Ende noch einmal richtig eng geworden.

 

Durch den Sieg von Matthias Kahle musste Gassner mindestens Rang zwei in der Gruppe-N holen, was ihm mit einem knappen Vorsprung von 15.5 Sekunden auf den drittplatzierten Ronny Amm auch gelang. "Das wird heute eine lange Nacht für uns alle", mutmaßte der neue Meister. "Mein Co wollte mich ein wenig einbremsen um keinen Abflug zu riskieren, aber ich hatte Angst dann meine Konzentration zu verlieren und habe das Tempo beibehalten."

 

Den Klassensieg in der Gruppe-N holte sich wie bereits bei der Castrol-Rallye der Südthüringer Olaf Dobberkau, der sich mit einer echten Schlußattacke noch gegen den Poloen Solowow durchsetzte. "Das war aber auch ein echter Höllenritt", meinte der Fahrschullehrer anschließend. "Ich habe noch einmal alles gegeben und wollte die Klasse unbedingt gewinnen."

 

Enttäuschung dagegen bei Manfred Stohl. Zwei Prüfungen vor Schluß riss ein Schlauch am Ladeluftkühlers seines Mitsubishis und der Österreicher rutschte vom ersten auf den dritten Rang ab. Bis dahin hatte Stohl die 3-Städte-Rallye souverän mit einem Vorsprung von 1:57 Minuten angeführt. "Ich habe nicht gedacht, dass wir so weit nach vorne fahren können. Wir waren überraschend stark im Vergleich mit dem WRC", so der Wiener.

 

Lange Gesichter dürfte es auch im Citroen-Lager gegeben haben. Nachdem Carsten Mohe bereits am ersten Tag ausgeschieden war, stand Youngster Rainer Jostes kurz vor seinem ersten Saisonsieg. Doch auf der vorletzten Prüfung schied der 24jährige mit einem Motorschaden vorzeitig aus. Der Weg für Opel-Pilot Horst Rotter war damit frei und der Nordhesse kann sich nach dem schweren Unfall in Thüringen über seinen dritten Saisonsieg freuen. "Ich bin über das Ende zutiefst enttäuscht", erklärte Rainer Jostes. "Dennoch werte ich meine Ergebnisse bis zum Ausfall als eine Leistung, mit der wir zufrieden sein können. Ich habe einen immer besseren Rhythmus gefunden und mich wohl gefühlt."

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