Zunächst bestimmte Olaf Dobberkau das Tempo im Pfaffenwinkel. Doch die Prüfung „Wildsteig“ wurde am frühen Samstagmorgen nicht für den schnellen Thüringer zum Scharfrichter. Zunächst flog Florian Auer von der Strecke, wenig später rutschte Dobberkau auf dessen aufgewühlten Schnee von der Piste. Kurze Zeit später landeten Klaus Osterhaus und Daniel Rexhausen mit ihren Autos auf und neben dem Porsche, ehe sich der Österreicher Sascha Plöderl eine knappe halbe Stunde auch noch zu den Gestrandeten gesellte.
Hermann Gaßner hielt sich von derlei Scharmützel fern und übernahm nach dem Ausfall Dobberkaus die Führung. Diese gab der Routinier bis ins Ziel nicht mehr ab und mit einem Vorsprung von 12,4 Sekunden die Rallye Oberland. Sandro Wallenwein hatte auf der Schlussrunde die Schlagzahl noch einmal deutlich erhöht, musste sich aber seinem Erzrivalen beugen. „Wir können dennoch zufrieden sein“, so der Stuttgarter.
Noch spannender ging es im Kampf um Platz drei zur Sache. Peter Corazza konnte sich lange Zeit auf dem Podium halten, doch dann setzte Anton Werner zum Sprung nach vorne an. Vor allem auf dem schnellen Rundkurs „Altenstadt“ spielte er die Kraft seines 911 aus und fing Corazza kurz vor dem Ziel noch ab. Mit nur 1,8 Sekunden Unterschied wurde der Kampf um den dritten Rang zu Gunsten des Porsche-Piloten entschieden. Auch Werner Jetzt, im bärenstarken Gruppe-H-Fiat 131 unterwegs hatte bereits das Podium in Sichtweite, musste sich aber knapp geschlagen mit Platz fünf begnügen.
Frank Färber meldet sich mit einem starken sechsten Rang in der DRM als Fahrer zurück. Hinter ihm landen Herman Gaßner jr. und Matthias Kahle auf den Plätzen sieben und acht. Letzterer beklagte noch Eingewöhnungsschwierigkeiten in seinen neuen Porsche 911. „Vor allem beim Fahrwerk wartet noch eine Menge Arbeit auf uns“, bilanzierte Kahle. „Bis zum nächsten Lauf in Hessen ist noch ein wenig Zeit, diese werden wir nutzen.“
Auch die Teams in den weiteren DRM-Divisionen boten im Oberland beste Rallye-Unterhaltung. In der Division 2 holte der Crottendorfer Carsten Mohe im Renault Clio R3 maxi den Sieg. Als Elfter im Gesamtklassement schrammte er dabei an den begehrten acht Top-Platzierungen vorbei, für die neben den Zählern für die Division zusätzliche Punkte vergeben werden. Die Division 3 gewann der Stephanskirchener Peter Zehetmaier im Honda Civic Type R: „Das war der letzte Einsatz mit diesem Fahrzeug. Derzeit bauen wir einen neuen Civic auf, mit dem wir ab Vogelsberg an den Start gehen. Jetzt nehmen wir 20 Punkte mit nach Hause – das war ein toller Saisonauftakt.“ Der Sieg in der Division 4 ging an Felix Herbold, der damit auch die Wertung für den Suzuki-Rallye-Cup für sich entscheiden konnte
Die Bilder der Rallye Oberland...
