3-Städte-Rallye

Gaßner erneut unschlagbar

Hermann Gaßner war im Rallye Masters erneut das Maß aller Dinge. Bei der 3-Städte-Rallye setzte der Mitsubishi-Pilot alle zwölf Bestzeiten.

<strong>SIEG:</strong> Hermann Gaßner gewinnt die 3-Städte-Rallye

Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser drückten der 47. ADAC 3-Städte-Rallye klar ihren Stempel auf. Das Duo brannte mit seinem Mitsubishi EVO X alle zwölf Bestzeiten in den Asphalt und konnte seinen Vorjahressieg eindrucksvoll verteidigen.

 
Von Anfang an stand die Rallye-Hatz im Bäderdreieck unter einem guten Stern für den vierfachen Deutschen Meister und den amtierenden dreifachen Mitropa Rally Cup-Champion. Gaßner blies gleich nach dem Start zum Angriff und holte wertvolle Sekunden auf der Schotterstrecke in WP1 Rotthalmünster. Sein Vorteil: der Allrad des 285 PS starken Boliden, der optimalen Schub auf dem glitschigen und kalten Kies bot.

 
Ein Sieg, das war von vornherein der größte Wunsch des Surheimers, denn Gaßner feierte bei der diesjährigen „3-Städte“ einen runden Geburtstag: Seit 30 Jahren ist er ununterbrochen dabei. Den Titel im Bäderdreieck hat er sich selbst geschenkt. In seiner typischen Fahrweise – schnell aber wenig spektakulär – kam er jeweils als bester durch die Wertungsprüfungen. Allein die Tatsache, dass Gaßner und Thannhäuser alle WP-Bestzeiten setzten, zeigt, dass das Mitsubishi-Team am Rallye-Samstag in einer anderen Liga gedriftet ist.
Ausgerechnet Gaßners stärkster Gegner, Anton Werner, sorgte für die moralische Unterstützung – jedoch für eine ungewollte: Denn der Porsche-Pilot musste seine Mission, Gaßner den Sieg streitig zu machen, schon nach eineinhalb Kilometer aufgeben. Die Antriebswelle machte Werner ein Strich durch die Rechnung und setzte ihn und seinen Co Ralph Edelmann im Schotter fest. „So früh bei unserer Heimatrallye auszuscheiden, war für uns besonders schwer. Aber das ist Motorsport“, hatte Werner schon wieder ein Lächeln im Karpfhamer Servicepark parat. Auch Gaßner bedauerte das frühzeitige seines Dauerrivalen: „Das wäre ein spannender Kampf geworden. Bei dem Wetter, das doch trockener blieb als erwartet, hätten wir gegen den starken Zweiradler wenig Chancen gehabt“, so Gaßner.

 
So gab es nicht nur den Sieg im Bäderdreieck, sondern auch den vierten Titel im Mitropa Rally Cup, der inoffiziellen Europameisterschaft der Privatiers, den dritten Gesamtrang im ADAC Rallye Masters sowie der Divisionssieg im Masters in der Gruppe der seriennahen Fahrzeuge mit zwei Liter Hubraum. In drei Rennen 150 Punkte – eine Bilanz, die bisher keiner in den Rallye Masters hingelegt hatte.

 
Kupplung bremst Zeltner aus

 
Ein weiteres Hecktriebmonster wurde schon früh erlegt: Ruben und Petra Zeltner kämpften trotz eines zweiten hervorragenden zweiten Platz von Anfang an mit der Kupplung ihres BMW M3. „Wir konnten nur noch hoch, aber schwer nach unten schalten“, schilderte Zeltner. Vor WP 6 Tettenweis war Schluss für den flotten Quertreiber aus Österreich.


Das nutzen der Chamer Robert Pritzl und seine Beifahrerin Christina Kohl aus Plattling in ihrem Subaru Impreza WRX. Die neue Generation des Boliden liegt dem Oberpfälzer, so dass sein zweiter Gesamtrang bis zum Schluss nicht gefährdet war.


Das Stockerl komplettieren die Tschechen Jan Slehofer und Zbynek Sobehart, die wie schon im vergangenen Jahr mit ihrer spektakulären Fahrweise im Fiat Punto S1600 die Rallye-Enthusiasten begeisterten und sich zu Recht den dritten Gesamtrang sicherten.


Auch Frauen können Rallye fahren


Platz Vier ist ein historischer: Asja Zupanc und Taida Turk aus Slowenien haben es geschafft, als bisher bestes Frauenteam aller Zeiten den Mitropa Rallye Cup aufzumischen. Mit ihrem vierten Platz im Bäderdreieck sicherten sich die rasenden Schönheiten die Vizemeisterschaftschafften im inoffiziellen Championat.


Die blieb auch Carsten Alexy - auch wenn er die nicht wollte. Lediglich drei Punkte trennen den Vorjahressieger im ADAC Rallye Masters von der Titelverteidigung. Doch selbst der sechste Gesamtrang reichte nicht – zu groß war der Punktevorsprung von Nils Heitmann und Daniel Hammerich im VW Polo GTI.


Sulzinger: Gelungene Premiere im Fiesta R2


Den lieferten auch die Heimaskaris ab – und was für Ergebnisse: Platz zehn für Markus Stadler vom Kathrein Renn und Rallyeteam im VW Golf 3, den elften Rang belegte der  oberbayerische Kollege Ludwig Holnburger von der RG Roseneheim im Mitsubishi EVO VII. Platz zwölf geht nach Niederbayern mit Florian Plöchinger vom ASC Tiefenbach im VW Golf II.


Die Niederbayerische Meisterschaft dürfte wohl Karl Schafhauser wohl nicht mehr zu nehmen sein. Der VW Golf-Pilot wurde gesamt 16. Sein direkter Kontrahent Rüdiger Dilg im Opel Kadett RSS hatte das Nachsehen und wurde gesamt 18.


Dafür gibt es mit Alois Scheidhammer einen sehr glücklichen Sieger in der Diesel-Division. Bis zur letzten von zwölf WPs lag der für den MSC Emmersdorf Startende im Opel Astra auf dem zweiten Rang bei den Selbstzündern, bis sich der Führende Holger Knöbel im gleichen Boliden nur wenige Kilometer vor dem Ziel im Acker verabschiedete.


Eine starke Premiere lieferten Raphael Sulzinger und Co Peter Spannbauer im niegelnagelneuen Ford Fiesta R2 ab – das zweite Exemplar der neuen Wunderwaffe der Kölner, das bisher in Deutschland verkauft worden ist. Die Niederbayern drifteten sich auf den 14. Platz vor.


Fellner-Arena: der Friedhof der Rallyeautos


Von vielen als Mickey-Mouse-Kurs belächelt, hatte es die Fellner-Arena als Zuschauerpunkt Nummer eins in sich: Im ersten Run parkten gleich drei Teams an der fast selben Stelle ihre Boliden ab. Insgesamt präsentierte sich die pfeilschnelle Streckenführung der Kompaktrallye als kein besonders guter Freund der Fahrzeuge: Von den 85 gestarteten Teams sahen nur 59 die Zielflagge im Haslinger Hof in Kirchham.


Ergebnis ADAC 3-Städte-Rallye
1. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Lancer, Div. 4 1:14:00,6
2. Robert Pritzl/Christina Kohl, Subaru Impreza STI, Div. 4 + 1:38,1
3. Jan Slehofer/Zbynek Sobehart, Fiat Punto S1600, Div. 3 + 2:10,0
4. Asja Zupanc/Tajda Turk, Mitsubishi Lancer E9, Div. 4 + 2:33,7
5. Jiri Tosovsky/Josef Kral, Mitsubishi Lancer E10, Div. 4 + 2:47,7
6. Jörg Schuhej/Steffen Reith, Mitsubishi Lancer E7, Div. 4 + 3:21,9
7. Carsten Alexy/Michaela Alexy, Audi S2 quattro, Div. 1 + 3:36,5
8. Thomas Wallenwein/Tanja Neidhöfer, Subaru Impreza, Div. 4 + 4:09,7
9. Johnny Pedersen/Jenny Gäbler, BMW M3, Div. 2 + 4:21,5
10. Markus Stadler/Meike Bonhage, VW Golf GTI, Div. 3 + 4:56,2

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