Richert weiter vorn

Gaßner-Doppelsieg am Litermont

Mit einem souveränen Doppelsieg beendeten Hermann Gaßner und sein gleichnamiger Sohn die ADAC Litermont Rallye.

<strong>DOPPELSCHLAG:</strong> Vater und Sohn Gaßner landen auf Platz eins und zwei

Da staunte Papa Gaßner im Ziel der ersten Wertungsprüfung nicht schlecht. Um 3,5 Sekunden war sein 19-jähriger Filius auf den ersten 8,1 Kilometern schneller als er. Ein Gefühl, an dass sich der dreifache Deutsche Rallye-Meister und Masters-Sieger von 2006 gewöhnen musste: auf vier der insgesamt neun WP stand der junge Gaßner ganz vorn, viermal war er selbst an der Spitze und einmal durchbrach Frank Richert den Gaßner-Doppelpack. „Das ist gut so“, erklärte Hermann der Ältere, der partout nicht ‚Senior’ genannt werden möchte, „das muss auch so sein, wenn der Junge weiterkommen soll.“

 

Das Gaßner-Gen scheint tief in den Junior implantiert: Er ist ähnlich unspektakulär aber schnell wie der Vater unterwegs und beide stellten ihre Sportgeräte ohne Kratzer im Ziel ab. Frank Richert, erstmals bei der Liter-‚Monte’ am Start, hatte im Plan, hinter dem Vorjahressieger aber vor dem Junior ins Ziel zu kommen. „Bei den Leistungssteigerungen die Hermann Junior zeigt, dürfte das eine der letzen Chancen sein, ihn zu schlagen.“ Auf Platz drei im Ziel dann die zufriedene Erkenntnis des souveränen Masters-Leaders: „wenn man den Junior schlagen will, darf man auch keine kleinen Fehler machen, so wie ich heute. Für die Master-Wertung haben wir aber wieder wichtige 26 Punkte gewonnen.“

 

Den vierten Gesamtrang hatte bis zur siebten WP Lokalmatador Frank Reiter inne. Der ‚Quertreiber’ strandete jedoch nach einem Getriebeschaden am Mercedes Benz 190 E. Nicht einmal eine Woche nach dem Gesamtsieg beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring startete Porsche-Werkspilot Timo Bernhard  in einem VW Golf Kit-Car im Saarland. Bis zum Ausfall in WP vier lag er auf dem beachtlichen fünften Gesamtrang, knappe sieben Sekunden vor Imhoff in einem weiteren Golf Kit-Car. Am Ende sicherten sich Guido Imhoff / Sebastian Walker den Divisionssieg und Gesamtrang vier. Positiver Nebeneffekt des Divisionssieges: Imhoff/Walker schoben sich auf den dritten Masters-Rang nach vorne und verdrängten Dirk Klemund/Thomas Schöpf, die nach einem Reifenschaden am Subaru Impreza weit zurück fielen.

 

Hinter ihrem Luxemburger Markenkollegen Mike Souvigné im Saxo Kit-Car belegten Mathias Kuhnert/Jens Söbke im Citroën C2R2 den zweiten Divisionsrang und sicherten sich mit Gesamtrang sieben erneut zusätzliche Zähler für die Gesamtwertung. „Ohne zuviel Risiko einzugehen war das Kit-Car nicht zu halten, der hat immerhin gut 30 PS mehr zur Verfügung“, erklärte der amtierende Junior Cup Champ. „diese Platzierung bringt uns 17 wichtige Punkte und sichert weiterhin den zweiten Platz der Masters-Wertung.“

 

Mit Rang zwei in der Diesel-Division verteidigte Konstantin Keil im BMW 120d die Gesamtführung im ADAC Rallye Junior Cup. Die vollen Punkte holte sich dort Lokalmatador Patrick Anglade, der nach zwei Nullrunden mit technischen Defekten erstmals die Zielflagge sah. Den Premierensieg in den HJS Diesel-Masters verpasste der 20-jährige um den Wimpernschlag von 0,5 Sekunden. Nach einem Ausrutscher musste der Kühler am Opel Astra GTC getauscht werden. Dies dauerte länger als erlaubt, die Strafzeit von 1:50 Minuten warf ihn hinter seinen Teamkollegen Björn Mohr zurück. Die Maximalpunkte für die Junioren in der Suzuki-dominierten Division 6 gingen erstmals an Tim Dämgen aus Simmern. Mit Rang zwei schob sich Thomas Leipold auch auf den zweiten Platz der Junior-Wertung.

 

Ergebnis ADAC Litermont Rallye

01. Gaßner/Thannhäuser, Mitsubishi Lancer, Div. 4 1:13:26,9
02. Gaßner jr./Limbach, Mitsubishi Lancer, Div. 4  + 0:15,7 
03. Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, Div. 1 + 1:19,2 
04. Imhoff/Walker, VW Golf Kit-Car Div. 3 + 4:56,3 
05. Souvigné/Kahnes, Citroën Saxo Kit-Car, Div. 5 + 5:31,7 
06. Flum/Flum, Mitsubishi Lancer, Div. 4  + 5:45,7 
07. Kuhnert/Söbke, Citroën C2R2, Div. 5 + 6:08,1 
08. Riebensahm/Stockmar, Mitsubishi Lancer, Div. 4  + 6:12,0 
09. Wagner/Rivers, Citroën C2R2, Div. 5 + 7:36,7 
10. Kohnen/Arens, Suzuki Ignis Sport, Div. 6 + 8:11,2 

 

Zwischenstand nach fünf von acht Vorläufen:

1. Richert/Prillwitz Ford Escort Cosworth 1 142
2. Kuhnert/Söbke Citroën C2R2 5 72
3. Imhoff/Walker VW Golf Kit-Car 3 67
4. Grätsch/Gawlick BMW M3 2 66
5. Klemund/Schöpf Subaru Impreza 4 62
6. Gaßner/Thannhäuser Mitsubishi Lancer 4 60

 

Die Bilder der Litermont-Rallye...

 

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