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Ein neuer Gewinner im ADAC Opel Rallye Cup

Nachdem er mit drei Podestplätzen in den ersten drei Läufen des Jahres 2018 bereits seine hohen Ambitionen angedeutet hatte, hat Grégoire Munster zum Abschluss der ersten Saisonhälfte seinen ersten Sieg im ADAC Opel Rallye Cup gefeiert.

Bei der Rallye Wartburg legten der 19-jährige Luxemburger und Beifahrer Johan Jalet die Basis für den Erfolg mit einer starken ersten Etappe und zwei Wertungsprüfungs-Bestzeiten am Freitag. Während des zweiten Tages hielt sich der Sohn der belgischen Rallye-Legende Bernard Munster stetig im Vorfeld, verzichtete aber auf das letzte Risiko und fuhr den lange ersehnten Triumph souverän nach Hause. "Natürlich freue ich mich riesig, dass es endlich geklappt hat", strahlte Munster. "Ich hätte allerdings gerne noch in den Kampf um die Bonuspunkte in der Power Stage eingegriffen. Leider waren wir dort mit falschen Reifen unterwegs, weil wir für den Nachmittag auf Regen spekuliert und für die Hinterachse keine Trockenreifen dabei hatten." 

So ergab sich die kuriose Situation, dass Sieger Munster am Ende ebenso viele Punkte (40) mit nach Hause nahm wie der zweitplatzierte Elias Lundberg. Der 20-jährige Schwede und Co David Arhusiander drehten nach verhaltenem Start am Freitag in der zweiten Etappe auf, markierten insgesamt vier WP-Bestzeiten und sicherte sich damit ebenso fünf Bonuspunkte wie für den Gewinn der Power Stage. "Ein tolles Ergebnis", kommentierte der zweimalige Saisonsieger. "Gestern taten wir uns etwas schwer, den Rhythmus in unserem Adam zu finden, aber heute lief es wirklich gut. Mit 40 Punkten Vorsprung sind wir hier angereist, mit 40 Punkten Vorsprung fahren wir nach Hause. Das ist eine sehr gute Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte."

Auch der Drittplatzierte strahlte im Ziel über beide Backen. Nach einer eher missratenen ersten Etappe fanden Nico Knacker und sein Beifahrer Enrico Flores-Trigo tags darauf den rechten Tritt, legten zwei WP-Bestzeiten auf die Piste und schnappten den Belgiern Romain Delhez/Gerome Bollette in der Schlussphase noch den letzten Podestplatz weg. "Gestern hat eigentlich nichts gepasst, weder Aufschrieb noch Rhythmus", gestand der 21-jährige Siedenburger. "Heute war alles wie ausgewechselt. Egal ob im Regen oder im Trockenen - wir haben uns wohlgefühlt und eine richtig starke Pace an den Tag gelegt. So müssen wir mal eine ganze Rallye hinbekommen, dann ist noch mehr möglich. Aber das ist natürlich viel leichter gesagt als getan."

Mit ihrer Fehlerquote haderten auch die Esten Karl-Martin Volver/Marten Madissoo. Nach starkem Beginn mit zwei WP-Bestzeiten legte der Auftaktsieger in WP6 einen Abstecher ins Unterholz ein und musste mit beschädigtem Adam auch die folgende Prüfung fahren, bevor das Auto im Service repariert werden konnte. Der Zeitverlust addierte sich auf fast 3:30 Minuten, womit die Top-10 außer Reichweite waren. "Ich mache zu viele Fehler und bin auch physisch nicht voll auf der Höhe", analysierte Volver selbstkritisch. "Dennoch spüre ich, dass die Performance da ist, um ganz vorne mitfahren zu können. Und das haben wir bei der Rallye Deutschland vor. Ich freue mich riesig auf den Start vor WM-Kulisse."

Einen starken Eindruck am Fuße der Wartburg hinterließ auch das fünftplatzierte deutsche Duo Max Schumann/Maresa Lade, die in der zehnten Prüfung ihre erste WP-Bestzeit der Saison feiern konnten wie die Franzosen Dylan Gagnière/Lou Murcia in WP2. "Ich bin richtig happy", sagte der letztjährige Champion des ADAC Rallye Masters. "Wir haben keine Fehler gemacht und arbeiten uns näher und näher an die Spitze heran. Die Rallye war unglaublich anstrengend." Als Sechster hochzufrieden war Sean Johnston. Der Kalifornier und Co Alex Kihurany, die nach verletzungsbedingter Pause bei der Rallye Wartburg ihr Comeback gaben, übernachteten als Viertplatzierte und brachten ihren Adam tags darauf auf Rang 6 ins Ziel. "Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß hier im ADAC Opel Rallye Cup", lachte Johnston. "Wenn die Prüfungen richtig tückisch werden, merke ich, dass ich das Fronttriebler-Fahren noch nicht ganz verinnerlicht habe und der Porsche-Fahrstil noch zu sehr in mir steckt. Ich habe hier gar nichts aufs Klassement geachtet, sondern bin stur meinen Stiefel gefahren, um daran zu arbeiten." 

Der Saisonhöhepunkt für den ADAC Opel Rallye Cup folgt in drei Wochen mit dem Doppellauf im Rahmen der Rallye Deutschland, dem deutschen Gastspiel zur Rallye-Weltmeisterschaft.

Punktestand ADAC Opel Rallye Cup (nach 4 von 8 Läufen): 1. Lundberg 167. 2. Munster 127. 3. Delhez 99. 4. Volver 80. 5. Knacker 79. 6. Schumann 60. 7. Havlat 54. 8. Field 52. 9. Griebel 45. 10. Kerkhove 40. 11. Wacker 37. 12. Johnston 29

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