DRM 2013

DRM-Saisonfinale ohne Spitzenreiter

Das Duell um die Deutsche Meisterschaft wird in diesem Jahr nicht im direkten Vergleich auf der Piste entschieden. Tabellenführer Dirk Riebensahm verletzte sich bei einer Vorbereitungsrallye so schwer, dass er nicht am Finale teilnehmen kann.

<strong>FINALE:</strong> In der Lausitz endet die DRM-Saison 2013, im kommenden Jahr soll alles besser und spannender werden

Dirk Riebensahm und Kendra Stockmar-Reidenbach nahmen am letzten Wochenende als Vorbereitung auf das Saisonfinale an der Rallye „Rund um Losheim“ teil. Der Einsatz fand nach wenigen hundert Metern ein jähes Ende, als ihr Mitsubishi Lancer von der Strecke abkam und sich beide Insassen verletzten.

 

„Der Wagen wurde sehr stark beschädigt. Bei dem Vorfall zog sich Dirk einen Schlüsselbein- und Kendra einen Beckenbruch zu, damit ist an einen Start beim Saisonfinale nicht mehr zu denken“, so Teamchef Thomas Wallenwein. „Dirk und Kendra führten die Deutsche Rallye Meisterschaft seit dem zweiten Lauf an, machten die gesamte Saison über keine Fehler und boten eine super Vorstellung. Jetzt müssen sie tatenlos mit ansehen, wie ihnen kurz vor dem Ende der Titel höchstwahrscheinlich durch die Hände gleitet. Ihr stärkster Konkurrenten Georg Berlandy muss dazu eigentlich nur das Ziel erreichen.“

 

Um den Titel erneut nach Stuttgart zu holen, hatte Wallenwein Rallye Sport keine Kosten und Mühen gescheut und sogar den Einsatz von Sandro Wallenwein (Subaru) vorbereitet, um Riebensahm Schützenhilfe zu geben. Nach dessen unfreiwilliger Zwangspause wurde die Nennung von Wallenwein zurückgezogen. „Wir haben als Team für die Lausitz genannt, da werden wir nicht alleine hinfahren. Dafür werden wir im nächsten Jahr sicherlich zusammen wieder kommen“, so Sandro Wallenwein.

 

Jetzt liegt es in den Händen von Georg Berlandy. Er hat mit seinem Co-Piloten Peter Schaaf das Einsatzgerät gewechselt und fährt in der Lausitz erstmals mit einem von Färber Motorsport vorbereiteten Mitsubishi Lancer Evo 9. „Neues Fahrzeug, neue Rallye: Das Finalwochenende wird für uns eine große Herausforderung“, fasst Berlandy zusammen. „Aber die nehmen wir gerne an, denn es wird mit Sicherheit auch Riesenspaß machen, in diesem großen Sandkasten Rallye zu fahren.“

 

Auf den sportlichen Kampf an der Spitze des Feldes freuen sich dabei viele Fans, denn die vier Deutschen Champions, die in der Laustiz antreten, treffen nicht nur auf Landsleute, sondern auch auf ein internationales Feld. Vor allem aus Ost- und Nordeuropa gab es einen regelrechten Run auf die spektakuläre Rallye im Landkreis Görlitz. Doch der Ausgang der Rallye ist für den zum Meisterschaftsfavoriten avancierten Berlandy nicht die Priorität an diesem Wochenende: „Es wird nicht ganz einfach werden, weil diese Schotterrallye absolutes Neuland für uns ist“, beschreibt er. „Aber natürlich werden wir alles geben, um uns schnell an den Evo 9 zu gewöhnen.“ Dabei ist das Ziel aber ganz klar: „Wir werden versuchen, auch bei der Lausitz-Rallye das Maximum an Punkten sammeln, um so die Meisterschaft zu gewinnen, denn das ist unser Ziel.“

 

2WD-Wertung: Alles noch offen

 

Auch in der 2WD-Wertung der DRM fällt die Entscheidung erst in der Lausitz. Als Führende reisen der Saarländer Lars Mysliwietz und sein Westerwälder Co-Pilot Oliver Schumacher im Citroën DS3 R3T an. „Das wird eine schwierige Angelegenheit für uns“, bekennt Mysliwietz. „Das letzte Mal waren wir 2007 dort. Unsere Schottererfahrung – vor allem mit dem neuen Auto – ist daher sehr bescheiden.“ Aber er blickt zuversichtlich auf das Saisonfinale: „Wir haben es in der Hand, aus eigener Kraft den Sack zuzumachen. Anderseits haben wir 2004 schon einmal versucht, bei der Lausitz Rallye zu taktieren und haben mit zu großer Vorsicht dann Schiffbruch erlitten.“

 

Mit seinen 117 Punkten liegt der Nordhesse Benjamin Scheller mit Co Thomas Wölfel im Peugeot 208 R2 nur zwei Zähler hinter ‚Mysli‘. „Dennoch bin ich sehr realistisch. Wir fahren mit einen R2 Fahrzeug gegen einen R3T“, erläutert Scheller. „Wenn alles normal abläuft, wird Lars (Mysliwietz) schneller sein. Aber ich bin hoch motiviert und werde alles geben“ Für den 29-Jährigen aus Fulda ist dies die erste reine Schotterveranstaltung, „Meine Taktik sollte sein auf Ankommen zu fahren. Von den Sandkastenspielen in der Lausitz verspreche ich mir zum einen wahnsinnig viel Spaß und zum anderen eine tolle Erfahrung, bei der ich mit Sicherheit viel lerne.“

 

2WD-Topfavorit Carsten Mohe verzichtete auf den Start in der Lausitz. Für seinen Renault Megane gibt es kein passendes Schotterfahrwerk, ein Wechsel auf ein anderes Fahrzeug schied nach eingehender Prüfung aus. 

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