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Dramatisches Lausitz-Finale

Obwohl alle Entscheidungen schon vor der Lausitz Rallye gefallen sind, haben die Akteure der Deutschen Rallye Meisterschaft bis zum Schluss alles gegeben.

<strong>Nach Überschlag out:</strong> Olaf Dobberkau im Lancer

Matthias Kahle und Peter Göbel ließen es sich nicht nehmen und gewannen die Lausitz Rallye im Skoda Octavia WRC überlegen mit 2:32.9 Minuten Vorsprung auf den Dänen Kristian Poulsen. Bis auf die gestrigen Probleme mit der Lichtmaschine fuhr der Deutsche Meister fehlerlos und bot den über 35.000 Zuschauern eine starke Show bei wunderschönem Herbstwetter.

 

"Es war eine tolle Saison", sagte der strahlende Sieger im Ziel. "Wir sind hier in die Lausitz angereist um zu siegen und außerdem den Zuschauern eine tolle Show zu bieten. Ich bin sehr glücklich bei meinem Heimspiel gewonnen zu haben, da ich in den letzten Jahren nicht gerade viel Glück bei dieser Veranstaltung hatte. Die Strecken sind einfach super-klasse und ich habe auf allen Prüfungen nur gegrinst vor Freude."

 

Hinter den WRC-Piloten Kahle und Poulsen überstürzten sich jedoch die Ereignisse in den letzten vier Prüfungen. Die elfte Wertungsprüfung musste nach einem Unfall neutralisiert werden, nachdem die bis dahin drittplazierten Olaf Dobberkau und Co Hans-Joachim Grimberg nach einem Überschlag vorzeitig ausschieden. Nach der mehrfachen Rolle blieb die Besatzung unverletzt, doch die Räumung der Unfallstelle war wegen Öl- und Benzinverlust kurzfristig nicht möglich.

 

Somit nutzte Ruben Zeltner die ihm gegebene Chance und schaffte in den letzten beiden Prüfungen den Sprung auf die dritte Position vor dem Gaststarter Saku Vierimaa, der die Gruppe N-Kategorie für sich entscheiden konnte. "Ich dachte schon, alles sei verloren, als wir am Ende der ersten Etappe in einem Rundkurs eine Runde zuviel gefahren sind und zehn Plätze verloren haben", so Ruben Zeltner. "Dann aber gelang uns eine schöne Aufholjagd auf tollen Strecken. Die Rallye hat viel Spaß gemacht." - Zweiter in der Gruppe-N wurde Marcus Hesse vor Maik Steudten, der dennoch nicht unzufrieden war. "Es hat richtig Spaß gemacht auf diesen Prüfungen zu fahren. Die Prüfungen hier sind eine echte Männerangelegenheit", so der Bayer.

 

Auch Horst Rotter wurde einmal mehr vom Pech verfolgt. Ein Plattfuß in der elften Prüfung kostete wertvolle Zeit, doch wenig später riss der Nordhesse ein Vorderrad seines Corsa ab und musste vorzeitig aufgeben. Damit war der Weg für Carsten Mohe endgültig frei. Mit einem Vorsprung von 2:52.4 Minuten entschied der Renault-Pilot die Super1600-Meisterschaft für sich. "Wir sind letzte Rille gefahren, Horst war sehr knapp hinter uns. Nachdem er ausgefallen war, haben wir etwas Gas zurückgenommen", erklärte Carsten. "Der Erfolg in der Lausitz ist ein schöner Ausgleich für das Pech der letzten Rallyes."

 

Der einzige vor der Rallye noch verbliebene vakante Titel war der des (inoffiziellen) Champions der Division 5. Hier hatte das saarländische Duo Lars Mysliwietz/Jörg Bastuck mit elf Punkten Vorsprung vor seinen schärfsten Verfolgern Bernd Knüpfer/Mike Müller eigentlich die besten Chancen. Rechnerisch genügte den Saarländern bei einem Divisionssieg von Knüpfer/Müller die dritte Position. Das Ergebnis entsprach genau dieser Prognose. Und trotzdem machten Knüpfer/Müller mit genau einem Punkt Vorsprung das Rennen, den Sie durch ihre Platzierung im Gesamtklassement erhielten. "Wir haben ein Eigentor geschossen", gestand ein tief zerknirschter Mysliwietz. "Wir waren einfach zu langsam, hätten aber auch nicht gedacht, dass es so viele Ausfälle gibt."

 

[sideways=64]Aktuelle Ergebnisse aus der Lausitz...

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