Sachsen-Rallye - WP14

Dobberkau siegt in Sachsen

Dramatik bis zum letzten Kilometer: Im Schlussspurt setzt sich Olaf Dobberkau gegen Matthias Kahle mit gerade mal 5.2 Sekunden Vorsprung durch.

<strong>SIEG IN SACHSEN:</strong> Olaf Dobberkau wurde seiner Favoritenrolle gerecht

Das Geschehen in Sachsen bestimmten zwei Kontrahenten, die sich bis ins Ziel einen offenen Zweikampf lieferten: Konnte auf der ersten Etappe zunächst Matthias Kahle mit Co-Pilot Peter Göbel die Führung übernehmen, konterten Olaf Dobberkau/Alexandra König schon früh. Auf dem schnellen Stadtrundkurs von Zwickau übernahmen sie am Freitagabend die Führung, die sie bis ins Ziel nicht mehr hergaben. Kahle konnte den Abstand zwar zeitweise bis auf 0,4 Sekunden verkürzen, hatte aber letztlich doch das schlechtere Ende für sich.

 

„Zum Schluss wurde es nochmals richtig spannend“, grinste Olaf Dobberkau nach dem Fight. „Der Sieg war viel schwerer als im vergangenen Jahr. Umso mehr Spaß macht es mir, hier erneut zu gewinnen.“ Die Leistung des schnellen Porsche-Duos erkannte auch der Verfolger an: „Das war ein toller Kampf, Respekt an Olaf für die Leistung“, sagte Matthias Kahle im Ziel. „Jetzt hatten wir bei drei DRM-Läufen drei unterschiedliche Sieger – das zeigt, wie ausgeglichen diese Meisterschaft ist. Es wäre für unsere Tabellensituation natürlich besser gewesen, wenn wir gewonnen hätten. So müssen wir aber bei den beiden noch ausstehenden DRMLäufen alles geben.“

 

Zwei Wallenwein-Brüder, zwei Rallye-Schicksale

 

Auch um den dritten Platz auf dem Siegerpodest gab es einen packenden Zweikampf, bei dem DRM-Newcomer Rainer Noller (Mitsubishi Lancer Evo 8) das Nachsehen gegen Subaru-Pilot Sandro Wallenwein hatte: Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 0,6 Sekunden. „Ich habe jetzt ein lachendes und ein weinendes Auge“, analysierte Sandro Wallenwein anschließend. „Unsere Leistung war ok, wir waren das schnellstes Gruppe-N-Auto. Aber nach vorne zu den Porsche- und Super-2000-Fahrzeugen haben wir keine Chance. In der Meisterschaft wird es jetzt noch richtig spannend.“ Gleichwohl wurde seine Podiumsplatzierung belohnt: Wallenwein liegt vor dem vorletzten DRM-Lauf auf dem dritten Rang und hat nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Herbold. Ihm sitzen allerdings auch Kahle/Göbel im Nacken, die ihren Sechs-Punkte- Rückstand in zwei Rallyes durchaus noch egalisieren können. Weniger Glück hatte dagegen Bruder Mark Wallenwein: Auf dem zweiten Skoda Fabia Super 2000 in Werksfarben zeigte er eine starke Leistung und überzeugte mit WP-Bestzeiten. Doch schied er am Samstagnachmittag nach einer Kollission mit einem Stein aus, bei der er sich ein Rad seines Rallyeboliden abknickte.

 

Herbold behält Meisterschaftsführung

 

In der Division 2 konnte Carsten Mohe mit seinem Sieg eine lange Durststrecke beenden. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen“, freute er sich über den fünften Platz im Gesamtklassement, den er mit Co-Pilotin Katrin Becker im Renault Clio R3 herausgefahren hatte. „Ich wusste immer, dass wir schnell sind. Wir konnten es aber bei den beiden ersten Läufen nicht umsetzen.“ Mit Gesamtrang sieben und dem zweiten Platz in der Division war auch der als Meisterschaftsführende angereiste Felix Herbold zufrieden. „Wir wussten, dass Carsten hier sehr schnell sein würde, er kennt hier alles wie seine Westentasche“, so der Rallyepilot aus Ismaning. „Dafür ist ein anderer Traum in Erfüllung gegangen: Wir haben die Meisterschaftsführung verteidigt. Wir durften uns seit der Hessen-Rallye sechs Wochen lang als DRM-Leader fühlen – jetzt geht das tolle Gefühl noch weitere sechs Wochen bis zur Eifel-Rallye weiter.“ In der Division 3 konnten sich Lars Mysliwietz/Oliver Schumacher (Citroën C2R2 Max) mit einer souveränen Leistung durchsetzen: „Bei einer so anspruchsvollen Rallye meine Division zu gewinnen fühlt sich schon richtig gut an“, grinste der Saarländer Mysliwietz, der nun mit 61 Zählern punktgleich mit Herbold an der DRM-Spitze liegt.

 

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