Interview Mark Wallenwein

"Der Ärger ist verflogen"

Der 22-jährige Mark Wallenwein ist die Überraschung des Auftakts zur DRM 2010. Im Interview steht er Rede und Antwort.

<strong>STARKER EINSTAND:</strong> Mark Wallenwein überzeugte beim Fabia-Debüt

Ganz ehrlich: Hattest Du mit einem solchen Einstand gerechnet?

Nein, in keinem Fall. Ich wusste, dass wir gut vorbereitet sind. Auch der Roll-Out hat mich positiv gestimmt. Aber gleich auf Augenhöhe mit Matthias Kahle  kämpfen zu können, übertraf auch meine Erwartungen.


Seit dem Roll-Out schwärmst Du vom Fabia S2000 in den höchsten Tönen. Was zeichnet das Auto besonders aus?

Es ist das schnellste Rallyeauto, das ich je gefahren bin. Dabei ist das Fahren viel einfacher als ich gedacht habe. Mein Beifahrer Stefan Kopczyk und ich haben uns sehr schnell wohl gefühlt und sind von den Fahrleistungen schlichtweg begeistert. Der Fabia ist sehr gut entwickelt und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl, selbst bei extrem rutschigen Streckenbelägen, wie wir sie z. B. bei der Wikinger Rallye vorgefunden haben. Es macht einfach Spaß, mit diesem Auto zu fahren.


Über deinen kleinen Fehler bei der Wikinger Rallye, der vielleicht den Gesamtsieg gekostet hat, hast Du Dich sehr geärgert. Ist der Ärger mittlerweile verflogen?

Ja, der Ärger ist verflogen. Fehler passieren, das gehört zum Rallyesport. Man sollte lernen, nach vorne zu schauen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. In jedem Fall ist es mein Ziel, konstanter zu agieren und solche kleinen Fehler zu vermeiden.


Nur 6,9 Sekunden fehlten Dir bei der Wikinger Rallye auf Deinen Bruder Sandro. Fünf Punkte trennen Euch in der Meisterschaft. Du bist also bei der Rallye ein ernstzunehmender Gegner für ihn. Hängt jetzt bei den Wallenweins der Haussegen schief?

Meine gesamte Familie betreibt seit fast 40 Jahren Rallye-Sport. Wir gönnen uns gegenseitig, was wir erreicht haben und versuchen, unsere Erfahrungen so gut es geht auszutauschen. Erfahrung ist in unserem Sport unglaublich wichtig. Außerdem belebt Konkurrenz ja bekanntlich das Geschäft.

 


KNAPP VERPASST: Ein Fahrfehler kostete Mark Wallenwein den möglichen Sieg


Du hast Armin Schwarz als Berater an Deiner Seite. Was war der wichtigste Tipp von ihm beim schwierigen Saisonauftakt?

Armin hat mir vor allem geholfen, die Ruhe zu bewahren und mich bei den schwierigen Reifenentscheidungen unterstützt. Ich weiß das sehr zu schätzen und freue mich über jeden Tipp, den ich von einem so erfolgreichen und erfahrenen Rallyepiloten bekommen kann.


Wenn Du den Saisonauftakt 2009 mit dem von 2010 vergleichst – was ist der größte Unterschied?

Die Bedingungen 2010 waren um einiges anspruchsvoller als 2009, vor allen Dingen durch das schlechte Wetter. Der größte Unterschied ist aber wohl die Zielankunft, die mir im letzten Jahr verwehrt blieb.


Bis zum nächsten Meisterschaftslauf sind es noch 15 Tage. Wie verbringst Du die Zeit bis dahin?

Da ich erst ab kommenden Oktober mein Betriebswirtschaftsstudium  fortsetze, arbeite ich derzeit im familieneigenen Rallye-Betrieb. Dort bereite ich die Einsätze für unsere Kunden vor und versuche, neue Sponsoren zu akquirieren. Viel Zeit werde ich aber auch damit verbringen, die Inboardaufnahmen von der Wikinger Rallye zu analysieren, um meinen Fahrstil zu verbessern.


Was erwartest Du von der Vogelsberg Rallye?

Vor allem einen spannenden Kampf um den Sieg. Sollte es trocken bleiben, werden neben den Gruppe N-Piloten auch die Porsche Piloten alles daran setzen, ihren ersten Saisonsieg zu landen.

 

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