Rallye Wikinger - WP14

Corazza siegt im hohen Norden

Mit einem Sieg beim zweiten Lauf zur DRM haben Peter Corazza und Ronald Bauer die Meisterschaftsführung übernommen.

<strong>SIEG:</strong> Peter Corazza und Ronald Bauer gewinnen die Wikinger-Rallye

Im Ziel der Wikinger-Rallye fiel dem Gesamtsieger ein riesiger Stein vom Herzen: „Jetzt geht es mir blendend“, lachte Peter Corazza, der den insgesamt dritten DRM-Laufsieg seiner Karriere feiern konnte. „Das Zusammenspiel mit Ronald war heute perfekt“, lobte er vor allem das Teamwork mit seinem Co-Piloten, „das war bei den anspruchsvollen WPs mit den vielen Kuppen und schnellen Kurven entscheidend.“

 

Vor dem dritten DRM-Lauf bei der ADAC-Hessen-Rallye Vogelsberg (24. bis 25. April) rangiert der Sachse mit 53 Punkten an der Tabellenspitze und hat sich bereits ein kleines Polster zu seinen Verfolgern Sandro Wallenwein (41) und Felix Herbold (40) erarbeiten können. Corazza: „Es wäre natürlich schön, wenn wir den Vorsprung jetzt bis zum Ende der Saison verteidigen könnten – aber das Jahr ist noch lang und zum Träumen bleibt keine Zeit. Wir haben in nächster Zeit eine Reihe von Rallyes kurz hintereinander, für die wir das Auto immer wieder perfekt vorbereiten müssen.“

 

Auch der Zweitplatzierte konnte sich mit dem Ergebnis anfreunden: „Das war ein gelungenes Debüt für unseren neuen Impreza“, bilanzierte Sandro Wallenwein nach dem Zieleinlauf. „Wir hatten keinen Test vor der Rallye und haben sogar noch am Samstag kleinere Fahrwerksabstimmungen gemacht. An Peter Corazza war kein vorbeikommen, wir sind deshalb mit Platz zwei zufrieden. Wichtig war, dass wir unsere dänischen Konkurrenten im Griff hatten – die hätten uns sonst wichtige Punkte kosten können.“

 

Bei der Fahrt an die Tabellenspitze konnten Corazza zudem von der Abwesenheit des Tabellenleaders profitieren: Hermann Gaßner junior, der den DRM-Auftakt im bayerischen Oberland gewann, ließ den zweiten Lauf zu Gunsten eines Gaststarts beim portugiesischen Lauf zur Rallye-WM aus und rutscht vor dem dritten DRM-Lauf deshalb bis auf die sechste Meisterschaftsposition zurück.

 

Den ersten Porsche-Sieg in der Neuzeit der DRM hatte am Wochenende Olaf Dobberkau vor Augen: Mit der Bestzeit auf der Prolog-Prüfung am Freitagabend meldete er seine Ambitionen an, hatte aber bereits am Samstagmorgen mit schwachen Bremsen kämpfen und gab schließlich mit Motorproblemen auf. „Es hätte so schön sein können – aber das ist eben Rallyesport“, so der ernüchterte Schleusinger im Ziel. „Zu meiner momentanen Gemütslage mag ich lieber nichts sagen, diesen Ausfall muss ich erst einmal verdauen. Wir hatten ein Elektronikoder Motorproblem. Drei Zylinder laufen nicht, und wir müssen nun analysieren, wo der Fehler liegt.“

 

Ähnlich bitter war die Wochenendbilanz beim amtierenden Meister Hermann Gaßner, den ein Getriebeschaden bereits nach der ersten Wertungsprüfung zur Aufgabe zwang. „Unser letzter Ausfall mit technischem Defekt ist so lange her, dass wir nicht einmal mehr wissen, wann das war“, schildert Gaßner. „Wir sind todtraurig, denn damit ist die Meisterschaft wohl endgültig passé. Jetzt wird es schwer, sich für die nächsten Läufe zu motivieren. Aber alles Jammern hilft nichts: Wir müssen nach vorne schauen und sehen, was die Saison noch bringt.“

 

Pech hatte auch der 25-jährige Florian Niegel. Der Franke, der sich mit einem vierten Platz bei der Rallye Oberland noch als starker Newcomer im Championat präsentieren konnte, hatte diesmal mit technischen Problemen an seinem Mitsubishi Lancer Evo zu kämpfen. Eine defekte Antriebswelle kostete ihn am Samstagvormittag viel Zeit, anschließend konnte er sich bis auf Platz neun nach vorne arbeiten. Beendet wurde die Fahrt schließlich durch einen Getriebedefekt.

 

In der stark besetzten Division 2 konnten bei der ADAC-Wikinger-Rallye ebenfalls die DRM-Teilnehmer den Ton angeben. Mark Wallenwein zeigte mit Co-Pilot Stefan Kopczyk im Renault Clio R3 eine überaus starke Leistung. Er konnte sich bis zur Rallye-Halbzeit nicht nur die Führung in der Division sichern, sondern im Gesamtklassement sogar bis auf die fünfte Position vorstoßen. Doch wie beim Saisonauftakt musste sich das junge Duo den Tücken der Technik geschlagen geben. Auf WP 8 beendete ein Motorschaden die Hoffnung auf eine satte Punkteausbeute.

 

Zuvor hatte bereits sein Markenkollege Carsten Mohe mit Co- Pilot André Kachel aufgeben müssen. Ein defekter Keilriemen führte am Clio des Crottendorfers zu einem Elektronikversagen. Davon konnten Peter Zehetmaier/Jürgen Breuer (Honda Civic) sowie Tim Stebani / Fank Christian (Opel Corsa OPC) profitieren, die hinter den Dänen Martin Johannsen / Henrik Vestergaard (Suzuki Swift Super 1600) auf den Positionen acht und neun im Ziel einliefen und sich damit den zweiten und dritten Platz in der Divisionswertung sicherten.

 

Einen spannenden Kampf um den Sieg lieferten sich rund um Schleswig Christian Riedemann und Felix Herbold (beide Citroën C2 R2) in Division 3. Riedemann hatte sich zunächst in Führung setzen können, verlor die erste Position aber nach einem Ausrutscher auf WP 9 an Herbold. „Wir waren einfach zu schnell unterwegs, sind dann links an einen Baum geprallt und anschließend rechts in den Graben gerutscht“, beschrieb der Sulinger im Service. Bei seiner Aufholjagd schob er sich noch einmal bis auf 3,3 Sekunden an Herbold heran, konnte das Ruder aber nicht mehr herumreißen. In der „kleinen“ DRM-Klasse (Division 4) sahen die Fans in Schleswig-Holstein einen Kampf zwischen dem Luxemburger Hugo Arellano und seinem Suzuki-Markenkollegen Manuel Kößler (Füssen). Entschieden wurde der Fight schließlich, als sich an Arellanos Swift Motorprobleme entwickelten und dem bayerischen Konkurrenten den Vortritt lassen musste.

 

Meisterschaftsstand nach 2 von 7 Läufen
1. Corazza/Bauer (Mitsubishi Lancer) 53
2. Wallenwein/Zeitlhofer (Subaru Impreza) 41
3. Herbold/Zemanik (Citroën C2 R2 Max) 40
4. Arellano/Stockmar (Suzuki Swift Sport) 35
4. Kößler/Haner (Suzuki Swift) 35
6. Gaßner jr./Wüstenhagen (Mitsubishi Lancer) 30
7. Mysliwietz/Schumacher (Citroën C2 R2 Max) 27
7. Zehetmaier/Breuer (Honda Civic Type R) 27
8. Riedemann/Bobrink (Citroën C2 R2 Max) 27

   

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