Peter Corazza machte am Sonntagmorgen dort weiter, wo er am Vorabend aufgehört hatte. Mit einer weiteren Bestzeit auf der 17,19 Kilometer langen ersten Prüfung baute der Spitzenreiter seine Führung weiter aus und kam mit den glatten Bedingungen und Temperaturen um 2 Grad am Besten zurecht kam. Ruben Zeltner war zwar 26,5 Sekunden langsamer, festigte aber weiter seinen zweiten Platz vor Carsten Mohe, der fünf Sekunden länger brauchte als der Sachsenring-Pilot.
Anschließend sicherte sich Ruben Zeltern in seinem BMW die Bestzeit und setzte sich knapp gegen Carsten Mohe durch, der die Prüfung zuvor mit offener Heckklappe absolvierte. Beim zweiten Durchgang in Jahnsdorf dagegen führte wieder kein Weg an Peter Corazza vorbei. Maik Stölzel dagegen hatte mit den rutschigen Bedingungen zu kämpfen gehabt. „Ich kann bei diesem Wetter nur 30 Prozent Leistung abrufen“, sagte der Porsche-Pilot, der letztendlich Fünfter hinter Maik Förster wurde.
Für eine Überraschung auf der WP ‚Crottendorf’ sorgte Carsten Mohe ("Das war ich meinen Fans schuldig"), der die Bestzeit fuhr und sich schon in der zuvor gefahrenen Prüfung an Ruben Zeltner auf die zweite Position kämpfte. Letztendlich konnte der Renault-Pilot den zweiten Gesamtrang bis zum Schluss verteidigen und Peter Corazza beendete die diesjährige Rallye Erzgebirge mit einer neuerlichen Bestzeit. Für den 39-jährigen Neuwürschnitzer mit seinem Co-Piloten Steffen Rothe war es der dritte Sieg in Folge. Ruben Zeltner wurde im 3er BMW Gesamt-Dritter. „Mit dem BMW M3, einem Auto mit dem mir der Rallyesport richtig Spaß macht, bei den Bedingungen so weit nach vorne zu fahren, das ist doch genial", freute sich Ruben Zeltner.
Peter Corazza, der von Beginn an keinen Zweifel an seinem Siegeswillen aufkommen ließ, strahlte im Ziel über beide Ohren. "Das ist etwas ganz Besonderes", so der Mitsubishi-Pilot, "als kleiner Junge war ein Besuch bei der ‚Erze’ Pflicht und ich träumte davon, einmal selbst mitfahren zu dürfen. Jetzt habe ich ‚meine Erze’ zum dritten Mal hintereinander gewonnen, dieses Gefühl kann ich nicht beschreiben. Das war die richtige Motivation für die am nächsten Wochenende rollende Hessen-Rallye als deutscher Meisterschaftslauf."
Bester ‚Nicht-Sachse’ wurde ein Däne: Martin Knudsen sammelte im Honda Civic R3 auf Gesamtrang sechs wichtige Masters-Punkte, grantelte allerdings schmunzelnd, „wir sind aus Dänemark 750 Kilometer nach Süden gefahren um in der Sonne Rallye zu fahren - und dann dieses Wetter im Erzgebirge!“ Hinter Knudsen platzierte sich der Stuttgarter Thomas Wallenwein mit Copilotin Tanja Neidhöfer bei seiner Premiere im Autogas-Subaru Impreza auf Rang sieben.
Im Rahmen der HJS-Diesel Masters, deren Meisterschaft an diesem Wochenende begann, konnten sich Holger Knöbel mit Stefanie Fritzensmeier auf Rang neun gegen die Opel-Markenkollegen Björn Mohr und Oliver Becker durchsetzen.
Ergebnis Rallye Erzgebirge 2010
01. Peter Corazza/Steffen Rothe Mitsubishi Lancer Evo 9 DIV4 1:06:44,5
02. Carsten Mohe/Katrin Becker Renault Clio R3 Maxi DIV3 +46,3
03. Ruben Zeltner/Petra Zeltner BMW M3 DIV2 +1:12,1
04. Maik Förster/Simon-Peter Fröhlich Mitsubishi Lancer Evo 6 DIV1 +2:27,5
05. Maik Stölzel/Thomas Windisch Porsche 911 GT3 DIV2 +4:18,3
06. Martin Knudsen/Sören Kjaer Honda Civic Type R R3 DIV3 +4:50,8
07. Thomas Wallenwein/Tanja Neidhöfer Subaru Impreza DIV4 +5:16,4
08. Bernd Knüpfer/Alexander Hirsch Opel Astra OPC Turbo DIV2 +5:28,9
09. Holger Knöbel/Stefanie Fritzensmeier Opel Astra GTC DIV7 +8:41,1
10. Björn Mohr/Oliver Becker Opel Astra GTC DIV7 +9:24,4
GALERIE: Die Bilder der Rallye Erzgebirge 2010...
