Saarland-Rallye

Bernhard sorgt für Porsche-Sieg

Mit einem spannenden Kampf um jede Sekunde hielten Timo Bernhard und sein Kontrahent Georg Berlandy die Fans bei der Saarland-Rallye in Atem. Die DRM-Titelentscheidungen sind bis zum Finale in der Lausitz vertagt.

<strong>SIEG:</strong> Timo Bernhard erfüllt sich zusammen mit Co Michael Kölbach den Traum vom Porsche-Sieg im Saarland

Auf den 14 WPs des sechsten Laufs zur Deutsche Rallye-Meisterschaft rund um Dillingen lieferten sich die beiden Hauptdarsteller einen offenen Schlagabtausch, bei dem am Schluss Le-Mans-Sieger Bernhard mit Co-Pilot Michael Kölbach die Nase vorne hatte. Er krönte mit dem seinem DRM-Sieg einen privaten Rallye-Ausflug. „Auf diesen Sieg bei einem Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft bin ich besonders stolz. Er ist mir sehr wertvoll – den werde ich auf meiner Autogrammkarte neben die Siege in Le Mans und beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring schreiben“, sagte Bernhard.

 

Der gestandene Rennprofi hatte auf den Strecken rund um Dillingen alle Hände voll zu tun: „Es war kein einfacher Tag. Georg hat immer sehr viel Druck gemacht. Wir haben hart gekämpft. Aber es lief bei uns perfekt.“ Georg Berlandy konnte sich am Ende mit dem zweiten Platz anfreunden. „Wir haben mit dem Sieg in der DRM-Wertung das Maximum erreicht“, resümierte der Stromberger.

 

Lange hatte es ganz danach ausgesehen, als könnte er den Spieß noch einmal umdrehen. Doch der Veranstalter sagte wegen Probleme mit dem Funk auf der letzten WP-Schleife ausgerechnet eine der Prüfungen ab, auf denen Berlandy von einem hohen Schotteranteil profitiert hätte. „Natürlich wäre es schön gewesen, den DRM-Lauf auch zu gewinnen. Aber ich musste immer mit einem Auge darauf schauen, noch ins Ziel zu kommen und habe auf der finalen WP dann auch keine unnötige Attacke mehr gestartet. Wichtiger war es, die DRM-Punkte zu holen. So haben wir nun den Matchball von Dirk Riebensahm abgewehrt und die Entscheidung fällt in der Lausitz“, meinte Berlandy.

 

Riebensahm behält die Führung

 

Auch vor dem Finale der DRM bei der Lausitz-Rallye ist Dirk Riebensahm der Meisterschaftsführende. Im Wallenwein-Subaru Impreza aus der Division 2 konnte er im Saarland beim Kampf um die Gesamtführung nicht mitreden und lieferte sich stattdessen ein tolles Duell um dritten Platz. Hier hatte er es mit Marijan Griebel (Citroën DS3 R3T) zu tun, die allerdings das bessere Ende für sich hatten. „Es war ein spannender Kampf mit Marijan“, meinte Riebensahm, „aber in der zehnten WP sind wir von der Strecke gerutscht als wir versuchten noch einmal anzugreifen. Fast wären wir nicht mehr zurückgekommen. Danach hatten wir keine Chance mehr, Marijan den dritten Platz streitig zu machen.“ Sein Vorsprung ist nun noch einmal geschmolzen, und auch bei Riebensahm steigt die Spannung. „Jetzt fällt die Entscheidung in der Lausitz. Ich hätte nie gedacht, dass ich als DRM-Leader zum Finale fahren würde. Darauf freue ich mich riesig.“

 

Außerhalb der DRM-Wertung absolvierte Marijan Griebel mit Co-Pilot Alexander Rath seinen ersten DRM-Einsatz mit einem Citroën DS3 R3T, bei dem er eine tolle Leistung zeigte. Er holte Platz drei und hätte die Wertung der 2WD-Fahrzeuge gewonnen, wäre er im Championat eingeschrieben. So blieb ihm die Ehre und die Erkenntnis: „Der Einsatz im R3 war ganz anders als alles, was ich bislang gefahren bin. Man muss viel schneller reagieren. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich muss aber auch feststellen, dass ich das Potenzial des Autos noch nicht ganz nutzen konnte.“

 

2WD-Entscheidung auch vertagt

 

In der 2WD-Wertung für die frontgetriebenen Fahrzeuge der Divisionen 3 bis 6 gab es mit Benjamin Scheller (Peugeot 208 R2) einen Überraschungssieger. Der Hesse konnte davon profitieren, dass mit Carsten Mohe (Renault Mégane R.S.) und Lars Mysliwietz (Citroën DS3 R3T) die beiden Führenden der Wertungsklasse ausfielen. So wurde die 2WD-Wertung schließlich im Fight zwischen Scheller und Benjamin Schmitt (Citroën C2 R2 max) entschieden. „Benjamin hat es mir heute nicht einfach gemacht“, erzählte Scheller anschließend. „Wir mussten immer sehr hart kämpfen. Jetzt bin ich einfach nur noch happy. Das ist mein bislang bestes Resultat – Fünfter im Gesamtklassement, Divisionssieg und Dritter in der DRM-Wertung: Was will man mehr!“

 

Nachdem Lars Mysliwietz schon früh auf der zweiten Etappe wegen eines Kühlerdefekts ausfiel und der bis dahin souverän führende Carsten Mohe auf der neunten WP nach Felgenbruch die Segel strich, wurde die Titelentscheidung in der 2WD-Wertung auf das DRM-Finale vertagt. „Ich bin schon sehr frustriert“, sagte Lokalmatador Mysliwietz im Anschluss. „Durch den Ausfall von Carsten hätten wir hier den Sack in der 2WD-Wertung schon zumachen können.“ Und auch Mohe seufzte: „Schade drum. Es lief alles nach Plan und durch den Ausfall von Lars hätten wir noch profitiert. Ich muss jetzt überlegen, ob wir in der Lausitz starten. Für unseren Mégane gibt es kein Schotterfahrwerk und wir prüfen noch, ob es Alternativen gibt.“

 

Einen ebenfalls starken Eindruck im Citroën DS3 R3T konnte Julius Tannert hinterlassen. Der Sieger der Citroën-Trophy trat erstmals in der stärkeren Version des französischen Kleinwagens an und konnte sich bis zur Klassenbestzeit auf der letzten Prüfung steigern. Ein Problem mit der Kraftstoffzufuhr verhinderte jedoch eine gute Platzierung. „Dieser Einsatz hat definitiv Lust auf mehr gemacht“, freute sich Tannert dennoch.

 

In der Citroën-Trophy konnte Philipp Knof endlich seinen ersten Saisonsieg feiern. Bei den Renaults krönte sich Hendrik Raschke vorzeitig zum Gewinner der Twingo-R1-Trophy.

 

 

GALERIE: Die Bilder der Saarland-Rallye 2013 ...

LINK: Die Ergebnisse der Saarland-Rallye 2013 ...

« zurück