Lausitz-Rallye

Berlandy ist neuer Deutscher Meister

Georg Berlandy hat es geschafft. Beim Saisonfinale in der Lausitz hielt sich der Stromberger konsequent an seine Marschroute und holte den Titel. Mit dem Ausgang der Rallye hatte er jedoch nichts zu tun.

<strong>MEISTER:</strong> Georg Berlandy gewinnt gemeinsam mit Beifahrer Peter Schaaf die DRM 2013

Die Entscheidung ist gefallen. Georg Berlandy gewinnt gemeinsam mit Beifahrer Peter Schaaf die Deutsche Rallye Meisterschaft 2013. In Abwesenheit von Tabellenführer Dirk Riebensahm, der verletzungsbedingt pausieren musste, reichte Berlandy beim Saisonfinale die Zielankunft als bester DRM-Fahrer um das Ruder doch noch herum zu reissen. Berlandy hielt sich strikt an seine Marschroute und meisterte nicht nur die Umstellung auf den ungewohnten Mitsubishi Lancer, sondern auch seine erste Schotterrallye überhaupt. Platz 12 in der Endabrechnung genügte, um die nötigen Punkte und den Titel zu holen.

  

„Ich habe den ganzen Tag versucht, die Titelentscheidung auszublenden“, erklärt Berlandy. „Aber irgendwie wenden sich die Gedanken doch immer wieder zum Thema hin. Es ist mein drittes Jahr in der DRM. Unser Ziel war von Anfang des Jahres an, die Meisterschaft zu holen. Zur Saisonmitte hatten wir das schon fast abgehakt. Dass es nun doch noch geklappt hat, ist einfach ein tolles Gefühl.“

 

In der 2WD-Wertung kam es zur großen Überraschung. Benjamin Scheller (Peugeot) konnte sich im leistungsschwächeren R2-Auto gegen Lars Mysliwietz (Citroën DS3 R3T) durchsetzen und den Saarländer im Finale noch von der Tabellenspitze verdrängen. „Wenn mir jemand am Donnerstag vor der Lausitz-Rallye gesagt hätte, dass ich 2WD-Meister werde, hätte ich das nicht geglaubt“, grinste Scheller im Ziel. „Im Ziel der letzten WP habe ich meinem Co-Piloten vor lauter Freude fast den Arm blau geschlagen. Eigentlich war es aussichtslos, mit einem R2-Auto gegen ein R3-Auto anzutreten. Aber bei zwei Punkten Unterschied zu den Führenden mussten wir es einfach versuchen. Ich dachte mir, dass ich im schlimmsten Fall dann eben ‚nur’ eine geniale Veranstaltung erlebt haben würde. So wirklich kann ich es noch nicht realisieren, dieser Erfolg muss sich erst einmal setzen.“ Mysliwietz, der am Freitagabend eine Wasserleitung rammte, konnte heute Morgen wieder ins Geschehen eingreifen und zeigte sich nach seiner Niederlage Ziel gefasst: „Wir hatten bei der Saarland-Rallye und hier in der Lausitz zwei Matchbälle, die wir vergeben haben.“

  

In der Entscheidung um den Gesamtsieg hatten die deutschen Fahrer wenig mitzureden. Lange Zeit dominierte der Lette Marins Svillis (Mitsubishi) das Geschehen, ehe er durch einen Stempelfehler seines Beifahrers sieben Strafminuten kassiert und weit zurückfiel. Den Sieg schnappte sich Subaru-Pilot Anders Gröndal. Hermann Gaßner jr. (Mitsubishi) wurde als bester Deutscher hinter Janis Vorobjovs (Mitsubishi) Dritter. ch habe gar nicht so sehr auf die anderen geschaut“, erläuterte Gaßner junior. „Es war mein erster Start im Evo 10 dieses Jahr und die einzige Schotter-Veranstaltung. Da war es mir vor allem wichtig, viele Kilometer zu fahren.“

 

Kremer im Begrenzer

 

Mitfavorit Armin Kremer litt unter der geringen Höchstgeschwindigkeit seines Skoda Fabia S2000 und musste sich auf den schnellen Lausitz-Prüfungen mit dem vierten Rang begnügen. „Wir sind hier ohne jeglichen Test gestartet, es war ja immerhin mein erster Start in einem Auto mit Saugmotor. Dafür lief es richtig gut. Es war zwar eine Umstellung, aber mit etwas Fahrgefühl passte das schon. Schade war nur, dass wir im Gegensatz zu den Gruppe-N-Allradlern auf den langen Geraden in den Begrenzer kamen und dort dann die entscheidenden Sekunden verloren. Aber es machte trotzdem riesigen Spaß“, sagte Kremer. Hinter dem Mecklenburger landete noch ein ehemaliger Deutscher Meister auf dem fünften Platz. Hermann Gaßner gab zu, dass er zu Beginn der Rallye das Tempo nicht mitgehen konnte. „Am Freitagabend habe ich mich bei Dunkelheit und Regen nicht so recht getraut. Am zweiten Tag konnte ich dafür zufrieden mit den Zeiten sein“, sagte der Routinier.

 

Neuanfang 2014

 

Mit der Lausitz-Rallye endete ein weiteres Kapitel in der wechselvollen Geschichte der Deutschen Rallye Meisterschaft. Im kommenden Jahr soll die vermeintliche Topliga vom neuen Promoter ADAC als Prädikat in das Rallye Masters eingegliedert werden. Geplant sind 14 Läufe, jeweils vier pro Halbjahr gehen in die Endwertung ein. Über den neuen Kalender soll in Kürze informiert werden.

 

Ergebnis ADMV-Lausitz-Rallye 2013
1. Gröndal / Eilertsen, Subaru Impreza N16 1:40:09,5 
2. Vorobjovs / Zeibe, (Mitsubishi Lancer Evo 10 +0:22,0 
3. Gassner jr. / Mayrhofer, Mitsubishi Lancer Evo 10 +1:09,9  
4. Kremer / Wicha, Skoda Fabia Super 2000 +1:46,8 
5. Gassner / Thannhäuser, Mitsubishi Lancer Evo 8 +3:55,1 

 

LINK: Die Ergebnisse der Lausitz-Rallye 2013 ...

 

Meisterschafts-Endstand DRM nach 7 Läufen

1. Berlandy / Schaaf (Peugeot 207 S2000, Div. 1) 185,5 
2. Riebensahm / Stockmar (Subaru Impreza, Div. 2) 174
3. Scheller / Wölfel (Peugeot 208 R2, Div. 4) 150 
4. Mysliwietz / Schumacher (Citroën DS3 R3T, Div. 3) 146 
5. Wallenwein / Poschner (Subaru Impreza R4, Div. 1) 120

 

Meisterschafts-Endstand DRM 2WD-Wertung nach 7 Läufen

1. Scheller / Wölfel (Peugeot 208 R2, Div. 4) 150 
2. Mysliwietz / Schumacher (Citroën DS3 R3T, Div. 3) 146 
3. Sindermann (Renault Twingo R1, Div. 5) 100 
4. Mohe / Rothe (Renault Mégane RS, Div. 3) 97
5. Haulsen, Rainer (Suzuki Swift, Div. 5) 81 
5. Wiegmann / Kotulla (Renault Twingo R1, Div. 5) 81  

 

GALERIE: Die Bilder der Lausitz-Rallye 2013 ...

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