ADAC Opel Rallye Cup

Bergkvist gewinnt spektakulären Opel-Auftakt

Emil Bergkvist und Sofie Lundmark haben den Auftakt zum ADAC Opel Rallye Cup 2014 bei der Hessen-Rallye Vogelsberg für sich entschieden. Doch so klar und deutlich, wie es die rund eineinhalb Minuten Vorsprung andeuten mögen, war der schwedische Triumph nicht.

<strong>SIEG:</strong> Emil Bergkvist lässt sich auch nicht von 20 Strafsekunden beirren und gewinnt den Opel-Auftakt

Vor den letzten vier Wertungsprüfungen spitzte sich das Duell um den Sieg zu. Julius Tannert hatte ein scheinbar komfortables Polster von 19 Sekunden auf Emil Bergkvist, nachdem der Schwede zu spät an der Zeitkontrolle der achten Wertungsprüfung erschienen war und dafür 20 Strafsekunden erhalten hatte. Tannert war sich allerdings auch im Klaren, dass Schongang keine Option darstellen konnte: „Die letzten vier Prüfungen weisen einen hohen Schotteranteil auf. Da wird Emil mit seiner großen Erfahrung auf losem Untergrund richtig angreifen.“ Tannert hielt dagegen und markierte auf WP9 nochmals Bestzeit.

 

Dann allerdings unterlief dem Führenden einer der wenigen Fehler bei dieser anspruchsvollen Rallye - mit Folgen. „In einer langen Rechtskurve über eine Kuppe geriet ich auf Split und verlor die Kontrolle über meinen Adam“, schilderte der Zwickauer. „An sich waren wir mit kalkuliertem Risiko unterwegs, dennoch kann so ein Fehler immer passieren. Der Abflug geht ganz klar auf meine Kappe. Umso ärgerlicher, wenn er mit 20 Sekunden Vorsprung passiert. Andererseits nehmen wir die Zufriedenheit mit, in diesem starken Feld siegfähig gewesen zu sein.“

 

In den verbleibenden drei Prüfungen ließ sich Bergkvist seinen Debütsieg im ADAC Opel Rallye Cup nicht mehr nehmen. Dabei waren die Skandinavier nicht ungeschoren durch die zwei Tage gekommen. Neben der Zeitstrafe leisteten sie sich einen zeitraubenden Verbremser und bogen gleich in der ersten Prüfung sogar einmal falsch ab. „Der Anfang war nicht so vielversprechend“, erklärte Bergkvist. „Wir wussten aber, dass die Rallye lang und schwierig wird und alles passieren kann. Also haben wir weiter angegriffen und versucht, Druck auf Julius auszuüben. Mit seinem Ausrutscher ging die Türe für uns natürlich weit auf. Danach wollten wir den Sieg nur noch nach Hause bringen. Das war wirklich ein großartiger Start in die Cup-Saison.“

 

Der einzige “Fleck auf der weißen Weste” von Bergkvist und Co Sofie Lundmark war der Umstand, dass sie die Bestzeit in der auf nasser Fahrbahn ausgetragenen abschließenden Power-Stage an Jacob Madsen abtreten mussten. Der Däne strich damit nicht nur die drei Bonuspunkte ein, sondern verdrängte auch Benjamin Krusch noch vom fast sicher geglaubten dritten Gesamtrang. „Nach einem Ausritt in WP1 haben wir bald unseren Rhythmus gefunden, einen konstanten zweiten Tag hingelegt und in den letzten beiden Prüfungen ein glückliches Händchen bei der Reifenwahl gehabt. Das war eine tolle Rallye“, sagte Madsen, vor dem sich Dominik Dinkel auf dem zweiten Rang platzieren konnte.

 

Das große Straucheln

 

Mehrere als Mitfavoriten gehandelte Teams mussten unterdessen auf den sehr anspruchsvollen Prüfungen rund um Schlitz Federn lassen. Timo Broda erwischte es gleich in der ersten Wertungsprüfung mit einem Überschlag. Zwar konnte er die Fahrt fortsetzen, doch mit seiner Leistung war Broda bis ins Ziel nicht mehr völlig einverstanden: „Ich hatte nicht das Gefühl, langsam zu sein, dennoch haben die Zeiten nicht gepasst. Das gibt mir zu denken.“ Noch ereignisreicher verlief die Rallye für Yannick Neuville. Zuletzt beim Testlauf im Erzgebirge noch starker Dritter, zahlte der Belgier in Hessen Lehrgeld - Unfall mit massivem Frontschaden in WP1, 40 Strafsekunden für zu spätes Stempeln (WP3) und schließlich jener Ausritt in der viertletzten Wertungsprüfung, der den Arbeitstag von Neuville und seinem Beifahrer Christophe Meyer beendete.

 

Für Lina Van de Mars endete die Hessen Rallye Vogelsberg ebenfalls vorzeitig. „Das ist eben Learning by Doing”, sagte die Fernseh-Moderatorin. „Ich hatte meinen über die Hinterachse ausgebrochenen Adam eigentlich schon wieder eingefangen, habe dabei aber leider links in der Wiese einen Graben erwischt. Das Auto wurde herumgerissen und prallte gegen einen Baum. Am meisten enttäuscht bin ich, weil mir dadurch wichtige Kilometer verloren gegangen sind. Aber das ist eben Rallyesport. Dumm gelaufen, weiter geht's.”

 

 

Ergebnis Rallye Vogelsberg

01. Bergkvist E./Lundmark S. 1:34:02,0

02. Dinkel D./Pfaff B. +1:24,6

03. Madsen J./Frederiksen O.+1:37,1

04. Krusch B./Patzig R. +1:41,2

05. Pusch P./Luther A. +2:35,5

06. Satorius B./Möhrpahl H. +2:51,6

07. Ennser F./Stein A. +3:54,9

08. Wendt M./Papenfuß K. +4:36,1

09. Broda T./Danielsen M. +4:47,9

10. Stötefalke N./Hanak T.+6:17,0

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Vogelsberg 2014


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