Ostsee-Rallye

Becker gewinnt nach Gaßner-Pech

Jan Becker und Bianca Hutzfeldt gewannen wie im Vorjahr ihr Heimspiel bei der Ostsee Rallye. Auf der Zielrampe im Ostseebad Grömitz lagen sie im Subaru Impreza WRX vor Vater und Sohn Hermann Gaßner und Hermann Gaßner Junior, die in ihren Mitsubishi Lancer das Podium komplettierten.

<strong>AM ENDE VORN:</strong> Jan Becker und Bianca Hutzfeldt gewannen wie im Vorjahr ihr Heimspiel bei der Ostsee Rallye

Die Auftaktprüfung ging an Becker, dann schlugen Hermann Gaßner Junior und seine österreichische Co-Pilotin Ursula Mayrhofer zu. Auf der zweiten Wertungsprüfung gingen sie im Mitsubishi Lancer R4 in Führung und verteidigten sie bis zur neunten Prüfung. Dort zwang ein gebrochenes Aufhängungsteil an der Hinterachse zu verhaltener Fahrt und warf den Deutschen Meister von 2009 hinter seinen Vater auf Rang drei zurück. "Es ist natürlich schade, einen möglichen Sieg durch die Technik zu verlieren. Aber ich habe bei meinem ersten Start im R4 ein gutes Setup gefunden."

 

Wie eng es an der Spitze zuging, zeigt ein Blick auf die Bestzeiten-Verteilung. Becker, Gaßner Junior und Olaf Dobberkau fuhren auf den zwölf WP je viermal die schnellste Zeit. Dobberkau schaffte im Porsche dabei das Kunststück, im Hecktriebler den zweiten Durchgang auf dem Truppenübungsplatz Putlos mit seinem großen Schotter-Anteil gegen die Allrad-Konkurrenz zu gewinnen. "Da hatte ich eine gehörigen Portion Wut im Bauch, denn beim ersten Durchgang bin ich dreimal rausgerutscht", so der Thüringer, "Insgesamt bin ich mit dem vierten Platz sehr zufrieden, mehr war für uns bei dem hohen Schotteranteil nicht drin."

 

Nach den sechs Vorläufen gehen Hermann Gaßner und Co Harald Brock im Mitsubishi Lancer als Tabellenführer mit den maximal möglichen 160 Punkten in die beiden entscheidenden Finalläufe. Der vierfache Deutsche Rallye-Meister hatte bereits vor dem Start an der Ostsee sein Punktekonto gefüllt. "Schon in der dritten Wertungsprüfung wurde ein deutlich langsamerer Teilnehmer direkt vor uns in den Rundkurs gestartet. Das hat uns einen so großen Rückstand eingebracht, dass wir den Anschluss an die Spitze sofort verloren haben. Danach machte es keinen Sinn mehr, noch viel zu riskieren", so der Gesamtzweite.

 

Just an seinem 25. Geburtstag machte sich Florian Stix aus dem bayrischen Bernau das schönste Geschenk selbst. Mit Co-Pilot Mike Bonhage wurde er im Mitsubishi Lancer souveräner Sieger der Division vier. "Mein Ziel war der Divisionssieg, das hat geklappt, dazu gibt es für den fünften Gesamtrang noch wichtige Zusatzpunkte, eine gute Ausgangslage für die Finalläufe", so der Zweite der Masters-Tabelle. Mit seinem zweiten Gesamtsieg in dieser Saison schob sich Jan Becker auf Platz drei. Der vierte Divisionssieg bei den Selbstzündern brachte den Nordhessen Björn Mohr im Opel Astra GTC Diesel bis auf Rang vier nach vorne. Olaf Müller verpasste durch einen Kabelbrand im BMW 320is den möglichen Divisionssieg und damit die Chance, sich punktemäßig zu verbessern.

 

Einen Sekundenkampf lieferten sich der Hamburger Nils Heitmann (Citroën C2R2) und der Nordhesse Konstantin Keil (Skoda Fabia R2) um den Sieg in der Division fünf, in der Gesamtwertung führte sie dies auf die Gesamtränge acht und neun. Divisions-Sieger Heitmann schmunzelte, "die Teilnahme an der Rallye Deutschland als Vorbereitung für mein Heimspiel hat sich ausgezahlt." Keil sicherte sich neben der Masters-Führung in der Division fünf auch Rang zwei im Norddeutschen ADAC Rallye Cup.

 

Eine geradezu sensationelle Aufholjagd startete Armin Holz im VW Golf Kit-Car. Nach einem Überhitzungsproblem am Antriebsaggregat stand er zu Beginn der Rallye für fast drei Minuten still und wollte schon aufgeben. Aber der Motor ließ sich wieder zum Leben erwecken und weiter ging die Fahrt. "Das war dann ein regelrechter Husarenritt", so der Routinier aus Celle, der sich anschließend noch den Divisionssieg zurück eroberte. Der Sieg in der Division zwei ging wie schon beim Auftaktlauf am saarländischen Litermont an Heiko Hahn im BMW M3 Compact. "Dazu noch der sechste Gesamtrang bei diesem extrem stark besetzten Feld, das ist einfach genial", strahlte Hahn im Ziel. Den zweiten Divisionsrang erkämpfte sich Landwirt Kai-Dieter Kölle. Zwei Wertungsprüfungen fanden auf den Ländereien des schnellsten Bauern Deutschlands statt. "Schneller ging es mit unserem Porsche 911 Carrera wirklich nicht mehr", schmunzelte Kölle im Ziel.

 

Ergebnis 6. ADAC Ostsee Rallye vom 22.-24.08.2013

01. Becker/Hutzfeldt, Subaru Impreza WRX, Div. 1 1:13:52,3 Std.

02. Gaßner/Brock, Mitsubishi Lancer, Div. 1 +1:08,4 Minuten.

03. Gaßner junior/Mayrhofer, Mitsubishi Lancer R4, Div. 1 +1:29,5

04. Dobberkau/Dobberkau, Porsch 911 GT3, Div. 1 +2:10,4

05. Stix/Bonhage, Mitsubishi Lancer E9, Div. 4 +4:03,6

06. Hahn/Müller, BMW M3 Compact, Div. 2 +5:35,5

07. Flum/Flum, Mitsubishi Lancer E6.5, Div. 4 +6:14,3

08. Heitmann/Hammerich, Citroën C2R2, Div. 5 +6:53,5

09. Keil/Hosse, Skoda Fabia R2, Div. 5 +7:02,6

10. Kölle/Zornig, Porsche 911 Carrera, Div. 2 +7:36,3

 

ADAC Rallye Masters 2013 - Zwischenstand nach 6 von 6 Vorläufen

1. Gaßner, Mitsubishi Evo VIII 1 160

2. Stix, Mitsubishi Lancer Evo 9 4 127

3. Becker, Subaru Impreza WRX 1 108

4. Mohr, Opel Astra GTC 7 100

5. Müller, BMW 320 is 3 98

6. Keil, Skoda Fabia 5 97

7. Noller, Mitsubishi Lancer Evo 9 4 96

8. Fahrner, Opel Adam Cup 9 90

9. Griebel, Opel Adam Cup 9 80

9. Holz, VW Golf Kit-Car 3+4 80 

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