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Andreas Gerst: Schweres Geläuf zum Saisonende

Es sollte ein versöhnlicher Abschluss werden für Andreas Gerst und sein Team rund um das Autohaus Fischbach in Mayen, die in der abgelaufenen Saison doch eher vom Pech verfolgt waren.

Andreas Gerst: Schweres Geläuf zum Saisonende

Bei der 3-Städte Rallye im oberbayrischen Straubing sollte der Bann gebrochen und wieder ein vorderer Platz in der Endwertung erreicht werden. Keine unberechtigte Hoffnung, ist doch gerade diese Veranstaltung mit ihrem hohen Schotteranteil dem Fahrstil von Andreas Gerst entgegenkommt. Doch gleich von Beginn der Rallye pflasterten einige Problemchen den Weg der Fahrerpaarung Andreas Gerst / Tanja Neidhöfer.

 

Schwere Regenfälle hatten am Wochenende jede WP wahlweise in ein Wasserbassin oder ein Schlammbecken verwandelt. Ohnehin also sehr schwierige Bedingungen für die Teams. Tanja Neidhöfer : ?Also ich vertraue natürlich meinem Piloten mit dem was er so am Volant verrichtet, aber wenn das Auto im 6. Gang bei vielleicht 200 km/h wegen des Aquaplaning aufschwimmt, ist das schon ein komisches Gefühl in der Magengegend.?

 

Und als sei das noch nicht genug, sorgten Bremsprobleme schon bei den ersten beiden WP dafür, das Gerst mit dem Wagen auf der Piste nicht zurechtkam. Schnell war ein ahnsehnlicher Rückstand auf die Spitze eingefahren. Erst als beim ersten Servicepunkt die Bremsdefekte behoben waren, passten die gefahrenen Zeiten wieder. Dennoch fuhr Gerst eher zurückhaltend, wollte angesichts massiver Ausfälle der Konkurrenz primär die Zielflagge des ersten Tages sehen in der Hoffnung, dass sich die Bedingungen über Nacht verbessern würden.

 

Doch der zweite Tag wurde noch schlimmer als der erste. Schon auf WP 1 am nächsten Morgen sorgte eine rausgehüpfte Sicherung für einen Motorausfall und 25 sec Zeitverlust. Damit waren alle Hoffnungen auf einen vorderen Rang dahin. Das dicke Ende kam dann auf WP 8, als aufgrund eines Getriebedefekts Gang für Gang das Zeitliche segnete. Die ausfallende Servolenkung fiel dabei kaum noch ins Gewicht. Mit Müh und Not erreichte Gerst den Servicepunkt, wo die Crew schon bereitstand, um in den erlaubten 20 Minuten Servicezeit das Getriebe komplett auszutauschen.

 

Doch trotz übermenschlicher Anstrengungen des Serviceteams war es leider nicht mehr zu schaffen, denn es verklemmte sich bei Wechsel das Schaltseil. Die Servicezeit war überschritten, die Disqualifikation die Konsequenz. Bitter für Gerst / Neidhöfer, die allerdings voll des Lobes für die Leistungen des Teams waren: ?Was die Jungs vom Service hier geleistet haben, war unglaublich. Bei diesen Bedingungen hier den Wagen immer wieder flott zu kriegen, war eine Klasseleistung. Die Jungs sahen aus wie nach einer Schlammschlacht ! Und einen kompletten Getriebewechsel bei solchen Bedingungen in nur 20 Minuten hinzukriegen war an sich fast unmöglich. Trotzdem haben sie alles probiert und gekämpft. Es war am Ende knapp, es fehlten 5 Minuten, aber es hat halt nicht sollen sein.?

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