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41. Int. ADMV-Pneumant-Rallye: Schotter-Festival in Wittenberg

Schotter-Action, Zuschauer-Magnet und ein hochkarätiges Teilnehmerfeld: Die ADMV-Pneumant-Rallye verspricht auch 2002 eines der Highlights in der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) zu werden.

Beim dritten DRM-Lauf rund um die geschichtsträchtige Lutherstadt Wittenberg geben sich nicht nur die deutschen Rallye-Cracks ein Stelldichein; für das Pisten-Spektakel mit Rallye-Europameisterschafts-Koeffizient 5 hat sich auch eine höchst illustre Schar europäischer Offroad-Spezialisten angemeldet. Und die kommen vor allem aus Finnland, dem traditionellen Kernland der Schotter-Spezialisten. Über 70 Prozent der 238,6 Wertungskilometer werden auf losem Untergrund zurück gelegt - kein Wunder, dass vor der Pneumant-Rallye das Herz von Fans und Fahrern gleichermaßen höher schlägt.

 

Grund für eine erhöhte Herzfrequenz hat allen voran der amtierende Meister Matthias Kahle (Skoda Octavia WRC). Denn der souveräne Sieger der Havellandrallye Anfang April betrachtet die Pneumant als sein Heimspiel: ?Hier bin ich meine erste DRM-Rallye gefahren, hier war mein erster Einsatz als Werksfahrer und hier habe ich auch meinen ersten DRM-Gesamtsieg gefeiert³, erklärt der Lausitzer. ?Eine tolle Rallye mit einer wahnsinnigen Atmosphäre, die Landschaft erinnert mich an die heimatliche Lausitz und die Begeisterung der Fans hier ist ebenso faszinierend." Grund zum Schwärmen über ?seine" Rallye hat Kahle reichlich, immerhin konnte er sich bislang schon vier Mal als Gesamtsieger feiern lassen (1997, 1998, 2000 und 2001). Nun soll der fünfte Erfolg folgen.

 

Ein anderer ganz großer Fan der Pneumant-Rallye kommt aus Finnland. Saku Vierimaa (Mitsubishi Lancer) ist 2002 schon zum dritten Mal dabei. Und nach dem dritten Rang im Jahr 2000 und dem zweiten Platz im vergangenen Jahr wäre er - ginge es nach dem Gesetz der Serie - eigentlich für den Sieg gesetzt. ?Aber Matthias hier zu schlagen ist fast unmöglich,³ erklärt Co-Pilot Jakke Honkanen. Doch nicht nur die skandinavische Fraktion wird es Kahle so schwer wie möglich machen wollen. Schließlich stellt der hohe Schotter-Anteil der Pneumant-Rallye nicht nur höchste Anforderungen an das Material, sondern auch an die Teams im Cockpit.

 

?Hier geht es schnell daher und ich mag es, mit 200 km/h im sechsten Gang durch den Wald zu fahren³, freut sich Matthias Kahle, ?denn dafür braucht man ein großes Herz". Mit seinem Co-Pilot Peter Göbel wird er dabei sicherlich mit Voll-dampf unterwegs sein. Denn auch unter den Verfolgern tummeln sich - etwa mit den hinter Kahle / Göbel Zweitplatzierten der Havellandrallye, Uwe Nittel / Detlef Ruf (Mitsubishi Lancer Evo VII) oder den DRM-Dritten Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Carisma Evo VI) Teams, die ebenfalls nicht gerade für übertriebene Ängstlichkeit hinter dem Steuer bekannt sind.

 

Dennoch: Der Stuttgarter Sandro Wallenwein sieht seine Chancen realistisch. ?Matthias dürfte bei der Pneumant kaum zu schlagen sein, und ich weiß nicht, wie wir gegen Vierimaa und Uwe Nittel auf Schotter aussehen werden." Nach einem tollen Saisonstart - in den ersten beiden DRM-Läufen sammelte Wallenwein mit dem zweiten und dem dritten Gesamtrang bereits kräftig Punkte - ist die Zielsetzung denn auch weniger das Duell mit Kahle:

 

?Diese harte Rallye müssen wir überstehen und so viele Zähler wie möglich zu sammeln", so der Stuttgarter. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn Uwe Nittel, für das Streicher-Team auf einem brandneuen Carisma Evo VII am Start, kennt die Pneumant-Rallye bisher noch nicht. ?Für mich ist alles neu, aber ich freue mich schon riesig auf den Schotter", so der Gruppe-N-Vize-Weltmeister von 1996.

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