Masters-Finale

3-Städte-Rallye wird 45

Am 24. und 25. Oktober feiert die Traditionsveranstaltung in Bad Füssing ihren 45. Geburtstag.

<strong>VORFREUDE:</strong> Anton Werner fiebert seinem Heimspiel entgegen

Was vor viereinhalb Jahrzehnten mit dem Langstreckenklassiker „München-Wien-Budapest“ begann, wurde die „3-Städte“ ab 1980 zu einer der anspruchsvollsten Kompaktrallyes. Ob einst oder jetzt: Ihren Charme hat sie nicht verloren. Und Spannung ist bei der Hatz um die 3-Städte-Krone bis zum letzten WP-Kilometer garantiert.

 

Das niederbayerische Bäderdreieck rüstet sich für den Showdown. Und die „3-Städte“ wird dem Ruf eines spannenden Endlaufs mehr als gerecht: Zum einen ist die Kompaktrallye der erste von beiden Endläufen in den ADAC Rallye Masters, zum anderen kämpfen die Rallye-Cracks unter anderem um die Titel im Mitropa Rally Cup, der inoffiziellen Europameisterschaft der Privatiers und Amateure, der HJS Diesel Masters, des ADAC Junior Cups sowie der südbayerischen Meisterschaft.

 

Dementsprechend hochkarätig besetzt ist das Fahrerfeld schon vor dem Nennschluss am kommenden Sonntag, um sich die entscheidenden Punkte fürs Gesamtklassement in den einzelnen Prädikaten zu sichern. Die Veranstaltergemeinschaft Ostbayern um ihren Chef Robert Stadler rechnet mit bis zu 90 Teams aus acht Nationen. „Doch es geht nicht nur um Punkte. Es ist die tolle Mischung aus einer anspruchsvollen Streckenführung und dem familiären und lockeren Miteinander“, freut sich der Wagenreferent des ADAC Südbayern. Aus Erfahrung sorgen vor allem die Rallye-Crews aus Italien für Stimmung – auf und neben der Strecke.
 
Zehn Wertungsprüfungen mit einer Länge von 130 Kilometern und einer Gesamt-Distanz von 285 Kilometern verlangen den Fahrern alles ab. Das Konzept ist aufgegangen. „Die veränderte Streckenführung sowie die kompakten Verbindungswege sind im vergangenen Jahr sehr gut angekommen, so dass wir auch in diesem Jahr daran festhalten“, erklärt Stadler. Zur Freude auch der Zuschauer: Mit verkürzten Verbindungen wird das Warten der Fans auf keine Geduldprobe gestellt. Für die Rallye-Enthusiasten ist die WP 1 und 9, Bayerbach, das „Zuckerl“ am Rallyesamstag. Die Streckenführung an der Kreuzung Weng-Holzham wird zum Zuschauerpunkt ausgebaut.

 

Die Königsetappe bleibt St. Salvator mit einer Länge von 25 Kilometer. Wie im vergangenen Jahr verwandelt sich der Volksfestplatz in Kapfham zur Boxengasse, zum Rallye-Zentrum wird der Haslinger Hof in Kirchham umfunktioniert. Am Rallyesamstag, 25. Oktober, heulen ab 8.30 Uhr zuerst die nostalgischen Motoren der „slowly sideways“, bei denen originale Rallyeboliden wie Audi Quattro S1 oder ein Lancia Stratos zu sehen und vor allem zu hören sein werden. Die Spitzenteams starten ab 9 Uhr vor dem Haslinger Hof, gegen 17 Uhr wird das Sieger-Duo an gleicher Stelle im Ziel erwartet.


Vor allem zwei Bayern wollen dann ganz oben stehen: Mitsubishi-Gaßner und Porsche-Werner. Seit Jahren liefern sich die Ausnahmefahrer ein sportliches Duell nach dem anderen, wie auch bei der 3-Städte-Rallye 2007. In einem Herzschlagfinale schnappte das Porsche-Duo Anton Werner/Ralph Edelmann den Sieg und damit auch den Titel in den ADAC Rallye Masters weg. Hermann Gaßner und sein Co Siegi Schrankl blieb im Rennen sowie in der ADAC-Meisterschaft nur der zweite Platz. Nach Werner soll das auch in diesem Jahr so bleiben. Gewinnen lautet die Kampfansage des Porsche GT3-Piloten. „Die Heimrallye ist natürlich das Highlight zum Saisonende, das i-Tüpfelchen“, freut sich der Titelverteidiger. Werner hat eine besondere Verbundenheit zur 3-Städte-Rallye: Vor genau 15 Jahren war es seine erste Veranstaltung. „Der Sieg letztes Jahr war der Höhepunkt, den ich wiederholen will. Die Schlüsselstelle wird wie im letzten Jahr wahrscheinlich die WP St. Salvator als längste Etappe sein“, schätzt Werner.

 

Eine wesentliche Rolle wird das Wetter spielen: Werner wünscht sich für seinen 410 PS starken Hecktriebler eine trockene Piste, bei Regen wäre die Allrad-Fraktion im Vorteil. Wie beispielsweise der „Herminator“, der in perfekter Form ist. Gaßner steht kurz davor, seinen Titel in der Deutschen Meisterschaft aus dem Vorjahr zu verteidigen. Die Krone im Mitropa Rally Cup ist ihm auch in diesem Jahr nicht mehr zu nehmen. Auch wenn die Priorität des Surheimers in diesem Jahr nicht bei den ADAC Rallye Masters liegt, der Start bei der 3-Städte-Rallye ist Ehrensache. „Seit 28 Jahren bin ich immer dabei und hab nie eine ausgelassen“, freut sich Gaßner auf die Heimrallye. 
 
Doch die beiden Bayern dürfen sich nicht zu sicher sein. Mit den Berlinern Frank Richert/Matze Prillwitz reist der Gesamtführende der ADAC Rallye Masters nach Niederbayern. Nach sieben von acht Vorläufen hat die Ford Escort-Crew einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz heraus gefahren. Spannung ist auch in den HJS Diesel Masters vorprogrammiert: Vier Teams liegen hautnah beieinander beim Kampf um den Titel der Selbstzünder.

 

Alle Infos zur 45. ADAC 3-Städte-Rallye unter www.3-staedte-rallye.de

 

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