(gpp) ? Dabei trotzten die schnellen HONDA-Civic Type-R nicht nur witterungsbedingten Unbilden wie wolkenbruchartigem Regen am ersten Rallyetag, sondern auch reglementsbedingten Strafzeiten aufgrund der dadurch notwendigen, außerplanmäßigen Reifenwechsel außerhalb des Serviceparks.
So sehr Motorsportler immer ´nach vorne sehen` und Rallyesportler im besonderen und explizit fast ausschließlich zur nächsten Kurve ´schielen` - vor dem Rallye-Start in Zwickau richteten sich alle Blicke mehr nach oben. Schließlich war Regen angesagt und trotzdem ? oder gerade deshalb ? wollte jedes Team so lange als irgend möglich auf Trockenreifen fahren; und zeitplanmäßiger Service war ausschließlich nach der Hälfte der acht Wertungsprüfungen (WP) des Freitages vorgesehen. Die frontgetriebenen, Schmack´schen HONDA-Civic Type-R wurden für diese ?unsicheren Witterungsverhältnisse? ganz besonders ausgerüstet: nämlich an der vorderen Antriebsachse Slickreifen, auf der mitlaufenden Hinterachse so genannte ´Intermediate`-Misch-Reifen und ins kleine ´Handgepäck` wurden zwei Regenreifen verfrachtet: ?Wagenheber, Radkreuz, etc. ist sowieso immer an Bord!? vermeldeten Michael Stapel und Copilot Jürgen Breuer (Düsseldorf/Gaildorf) bei der mittäglichen Ausfahrt aus dem Parc fermé.
Doch auf der ersten WP, einem Rundkurs, welcher bis zum Ende tatsächlich trocken blieb, wurden Stapel/Breuer zunächst von einem langsameren Teilnehmer aufgehalten, was sich in ´nur` der drittschnellsten Zeit in der Klasse sofort und nachhaltig niederschlug. Als auf der Verbindungsetappe zur nächsten Prüfung dann wolkenbruchartiger Regen einsetzte und das nordrhein-westfälisch ? schwäbische Duo ?zwischend´rin? den eingeplanten Reifenwechsel selbst vornahm, kam man aufgrund der äußerst knappen Etappenzeiten zwei Minuten zu spät zur nächsten Zeitkontrolle ? ?und fasste zwanzig Strafsekunden aus!?
Nach der kurzfristigen Absage zweier weiterer WP´s wegen des wolkenbruchartig, starken Regens, kamen Stapel/Breuer bis zum Etappenziel auf den nunmehr teilweise äußerst glatten und schmierigen Strecken zwar zu mehreren zweiten Klassenzeiten und einer Klassenbestzeit, konnten aber ihre Strafzeit nicht zur Gänze aufholen. So mussten sich die beiden nach dem abschließenden, von gut zehntausend, begeisterten Zuschauern besuchten Stadtrundkurs über zwei Bundesstraßen im Stadtzentrum von Zwickau, im abendlichen Etappenziel lediglich mit Rang zwei in ihrer Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2000 ccm Hubraum begnügen.
Am zweiten, dann weitaus trockeneren Rallyetag, wagten Stapel/Breuer das ?fast unmögliche? und versuchten, ihre Strafzeit vom Vortag doch noch aufzuholen. Dabei gelangen ihnen mit ihrem May-Hermes-HONDA Civic Type-R permanent und konstant schnelle Wertungsprüfungszeiten und es entbrannte ein furioser Kampf um den Klassensieg in der Klasse N 3, da natürlich die rasante Aufholjagd in den Blickpunkt des Interesses rückte. Fast alle Bestzeiten des Samstagnachmittages gingen schließlich auf das Konto des nordrhein-westfälisch ? schwäbischen Duos ? doch am Ende blieb es mit äußerst knappen vier Zehntel-Sekunden Rückstand bei Rang zwei. Allerdings katapultierten sich Stapel/Breuer mit dieser grandiosen Vorstellung im Gesamtklassement am Ende auf Platz zehn und damit unter die vielbeachteten TOP Ten der bundesdeutschen Rallyeszene.
Das Schmack-Motorsport Junior-Rallye-Team Michael Windmüller/Stephan Jäckel (beide Gaildorf) ging bei dieser Rallye erstmals in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 2000 ccm Hubraum an den Start und setzte sich von Anfang an sehr erfolgreich mit einem dreifachen Deutschen Rallye-Challenge-Gewinner auseinander. Mit einem tollen Rallyeauftakt erreichten die beiden Newcomer gegen diesen sogar zwei Klassenbestzeiten, woraufhin am Ende des ersten Tages ebenfalls Rang zwei für sie notiert werden konnte. Auf den zehn WP´s des Samstages stabilisierten und konkretisierten die beiden Schwaben dann diese Leistung, leisteten sich keinerlei Fehler (lediglich an Reifenschaden trübte kurzfristig am frühen Vormittag etwas die Laune) und eroberten am Ende mit Platz zwei ebenfalls weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft.
Schmack-Motorsport-Teamchef Manfred Schmack (Konradsreuth) war von den Leistungen seiner beiden Teams überaus beeindruckt, ?schließlich trotzten sie nicht nur erfolgreich allen Unwägbarkeiten der Witterung sondern meisterten auch die ´Fallstricke` des überaus straffen Zeitplanes und etablierten sich trotzdem noch beachtlich ? auch im Gesamtklassement!?, schließlich kamen Windmüller/Jäckel auf Gesamtlatz 17 in die Wertung.
In der Zwischenwertung der Int. Deutschen Rallyemeisterschaft haben sich Stapel/Breuer damit wieder auf Rang elf nach vorne gearbeitet, und auch Windmüller/Jäckel sind mit Platz 18 nun wieder uner den TOP Twenty in Deutschland. Die nächste Rallye findet am 18. und 19. Juni mit der Saarland-Rallye im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzland-Dreieck bei Merzig statt.
